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Hans-Josef Heck

Was Philosophie und Wissenschaft nicht entdeckt haben
 
Wissenschaffen  und  Forschen  sind  blockiert

 
Version 0.2.0e  -   29.07.-02.08.2018
 
 
 •  Wir haben bisher  nicht erkannt,  dass unser Denken
VIER  grundverschiedene Denkgüter schaffen kann.
 
Weil jede dieser vier Arten von Denkgütern eine
 
andere Funktion hat, kann man diese Denkgüter nicht
 
miteinander  verbinden,  vermischen  oder  verarbeiten,
 
ohne  Chaos  und  Unsinn  zu erzeugen.
 
Dass die folgenden vier Denkgüter jedes eine
 
völlig andere Funktion hat,  ist leicht erkennbar:
 
 1  Wir gewinnen Wissen
über die Welt, in der wir leben.
 
 2  Wir vereinbaren Regeln,
wie wir miteinander umgehen wollen.
 
 3  Wir kreieren neue Welten:
Logik, Musik, Mathematik, Spiele, ...
 
 4  Wir genieren Möglichkeiten,
Denkgüter darzustellen und zu dokumentieren
 
 •  Wir haben bisher auch  nicht erkannt,  dass
Wissenschaffen über die Realität  ein reales Tun ist.
 
Der Versuch,  mit einer kreierten Welt der Logik 
 
Wissen über unser Wissenschaffen schaffen zu wollen,
 
muss erfolglos bleiben.
 
 •  Wir haben bisher  nicht erkannt,  dass wir unüberprüfbare
Annahmen als Voraussetzungen verinnerlicht haben, die uns
 
bis heute daran hindern,  bewusst und konsequent  über unser
 
Denken und Wissenschaffen nachzudenken und zu forschen.
 
Weil wir Wissen schaffen müssen, um überleben
 
zu können,  hat uns die Evolution den Drang,
 
Wissen schaffen zu wollen,  in die Wiege gelegt.
 
Dadurch ist im Laufe unserer Evolution viel Denkgut geschaffen
 
worden.  Vieles davon hält einer Überprüfung nicht stand.
 
Wir sind mit diesem Denkgut herangewachsen und haben
 
es verinnerlicht.  Wir wollen unbedingt daran festhalten,
 
 •  weil die Zielsetzungen,  die wir verinnerlicht haben,
unsere Lebensgemeinschaften ausmachen,  und
 
 •  weil die Zielsetzungen es uns ermöglichen, die
Kriterien für unser Entscheiden zu bestimmen.
 
 
Dies macht es so schwierig, nach den
 
Grundgegebenheiten des Universums zu forschen.
 
Weil die Wissenswissenschaften¹) dies noch
 
nicht  erkannt haben,  ist ihr Forschen blockiert.
 
 •  Diese Abhandlung bringt grundlegend neue Einsichten.
 
Weil wir als Heranwachsende SETZUNGEN und NARRATIVE
 
verinnerlicht haben, versuchen wir, die neuen Einsichten
 
mit diesen Setzungen und Narrativen zu vergleichen.
 
Die neuen Einsichten lassen sich aber nur überprüfen,
 
in dem wir sie auf die Wirklichkeit anwenden.
 
 •  Auch unser Wissenschaffen über die
Grundgegebenheit und Funktionsweise der Realität
 
muss zu Wissen führen, dass überprüfbar ist.
 
 •  Weil wir die vier funktional unterschiedlichen Denkgüter bisher
nicht auseinander gehalten haben, ist auch unser methodisches
 
Vorgehen etwas aus den Fugen geraten:
 
Wissen  kann man nur gewinnen durch  Beobachten.
 
Wissen kann man
 
weder vereinbaren,  noch kreieren,  noch generieren.
 
Wissen muss immer an der Realität überprüfbar sein.
 
 •  Wissenschaffen muss eine Funktion haben.
 
Um erfolgreich Handeln zu können, müssen wir
 
eine Funktion setzen  und Wissen darüber schaffen,
 
wie das reale Geschehen abläuft, um den Ausführungs-
 
prozess so steuern zu können, dass das von uns
 
gesetzte Funktionsziel möglichst auch erreicht wird.
 
 
 •  Die Annahme,  ALLES  müsse  einen Anfang haben.
blockiert die Einsicht, dass alles Geschehen immer eine
 
Funktion haben muss,  um existent bleiben zu können.
 
Funktionalität  ist
 
die Existenzbedingung des Universums.
 
Die Annahme,
 
die  Ursache  als das Frühere eines Geschehens sei
 
entscheidend für die Existenz des Universums
 
ist nicht zutreffend.
 
Deshalb ist auch die Suche nach einem
 
Kausalitätsprinzip  erfolglos geblieben²).
 
 
 •  Wir haben bisher  nicht erkannt,  dass jeder
Absolutheitsanspruch  Wissenschaffen unmöglich macht.
 
Wissenschaft und Gesellschaft verlangen nach wie vor mit
 
der Forderung nach  Wahrheit  sowie mit der Forderung
 
nach Objektivität bzw. Neutralität absolute "Maßstäbe".
 
Der Glaube, dass wir "Wahrheit" suchen müssten, wird auch
 
von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)³) vertreten.
 
 
Der Glaube an die Möglichkeit von Objektivität bzw. Neutralität
 
wird nicht nur von der DFG vertreten, sondern findet sich in
 
weltumspannenden Projekten wie Wikipedia oder als Forderung
 
nach Neutralität von Journalisten in Medien wie DIE  ZEIT⁴).
 
Ein Absolutheitsanspruch macht es unmöglich, für unser
 
Wissenschaffen oder unser Handeln eine Funktion zu setzen.
 
Aber ohne eine Funktion, ohne ein WOZU, ist
 
jede 'Antwort' "sinnlos", zu nichts verwendbar
 
und damit auch nicht überprüfbar.
 
Aber nur das kann als  wissenschaftlich  bezeichnet werden,
 
was dazu verwendet werden kann, wozu es geschaffen wurde
 
und  das von jedermann  jederzeit  überprüft werden kann.
 

 

Anhang  1:  Anmerkungen

 
 
¹)  Zu den Wissenswissenschaften  zählen:
 
Wissenschaftsphilosophie
 
Wissenschaftstheorie
 
Erkenntnistheorie/Epistemologie
 
Wissenschaftsforschung
<--
 
 
²)    edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/docId/828
 
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-9913
 
Debatte 5 – Kausalität
 
Streitgespräche in den Wissenschaftlichen Sitzungen
 
der Versammlung der Berlin-Brandenburgischen Akademie
 
der Wissenschaften am 9. Dezember 2005 und 5. Mai 2006
 
Autoren:
 
Harald Fritzsch, Siegfried Großmann, Martin Hellwig,
 
Reinhold Kliegl, Christoph Markschies,
 
Jürgen Mittelstraß, Jürgen Osterhammel,
 
Ortwin Renn, Christine Windbichler, Anton Zeilinger
 
Teilnehmer:
 
Ash, Mitchell;  Bredekamp, Horst;  Fritzsch, Harald;
 
Gethmann, Carl Friedrich;  Großmann, Siegfried;
 
Hasinger, Günther Gustav;  Hellwig, Martin;
 
Klein, Wolfgang;  Kliegl, Reinhold;  Lucas, Klaus;
 
Markl, Hubert;  Markschies, Christoph;  Menzel, Randolf;
 
Mittelstraß, Jürgen;  Nida-Rümelin, Julian;
 
Osterhammel, Jürgen;  Renn, Ortwin;  Rösler, Frank;
 
Sauer, Joachim;  Scheich, Henning;  Voßkamp, Wilhelm;
 
Wagner, Rudolf;  Windbichler, Christine;  Zeilinger, Anton
-->
 
 
³)   Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) setzt noch heute
als Aufgabe der Wissenschaft die  Suche nach Wahrheit.
 
Sie schreibt in ihrer
 
  Denkschrift zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis:
 
"Forschung  im idealisierten Sinne  ist Suche nach Wahrheit."
 
In:  Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis - Denkschrift
 
Safeguarding Good Scientific Practice - Memorandum
 
  • Empfehlungen der Kommission
     
    „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“
     
    Recommendations of the Commission on
     
    Professional Self Regulation in Science
     
    S.40, "2.1  Normen der Wissenschaft"
     
    Print-ISBN 978-3-527-33703-3
 
© 1998, erste Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
 
© 2013, ergänzte Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
 
 
⁴)    Debatte zum Thema „Journalist und Aktivist” in 2013/2014
 
https://www.zeit.de/digital/internet/2013-12/glenn-greenwald-journalismus-debatte
 
https://mmm.verdi.de/beruf/neutralitaetspflicht-5479