Hans-Josef Heck
Die Geburt der Freiheit - Selbstbestimmung ist das Ziel
Version 0.2.1d - 21./31.05.2016 / 12.08.2017
Lebendiges muss Aktivwerden
Wenn wir geboren werden, sind wir lebensunmündige Wesen.
Eingeboren ist uns,
-
dass wir leben wollen,
dass wir wissen wollen und
dass wir wissen, dass wir
handeln müssen, um überleben zu können.
Handeln ist ein doppelstrangiger Prozess:
-
Ein Steuerungsprozess lenkt
den Ausführungsprozess auf das Gewollte.
Im Steuerungsprozess wird Wissen umgesetzt in Einflussnahme.
Je lebenstüchtiger ein Lebendiges entsteht, desto stärker
ist es "spezialisiert" auf seine Lebensumgebung.
Weil wir Menschen wenig spezialisiert sind,
müssen wir lernen, wie wir überleben können.
Die Fähigkeiten unseres Denkorgans zu nutzen ist nicht nur eine
Chance neue Welten zu entwerfen, sondern bittere Notwendigkeit,
um in dieser Welt überleben zu können.
• Lernen 1
Lernen zu wollen hat einen naturgegebenen Grund, ein WOZU,
das nicht erzwungen werden muss, sondern der Selbstbestimmung
nicht nur belassen werden kann, sondern belassen werden sollte,
weil die naturgegebene Motivation ein wesentlich effektiveres Lernen möglich
macht als ein genereller Lernzwang.
-
Ein genereller Lernzwang zerstört nicht nur
unsere Motivation und die Effektivität unserer Lernarbeit.
Ein genereller Lernzwang verhindert auch die Nutzung der
Fähigkeiten, die uns unser Denkorgan zur Verfügung stellt.
Lernzwang und seine Folgen
führen zur Verletzung der körperlichen Unversehrtheit,
was wir unter Strafe gestellt haben.
Die Verletzung unserer geistigen Unversehrtheit
und die Beeinträchtigung unser geistigen Fähigkeiten,
dies unter Strafe zu stellen,
soweit haben wir Menschen noch nicht gedacht.
-
Wir sind unbewusst immer noch der Vorstellung verhaftet,
dass es das, was wir nicht sehen oder fühlen können, auch
nicht gibt und dass das daher auch nichts wert sein könne.
Lernzwang ist
-
unwirtschaftlich,
-
verlustreich und
-
mit den Menschenrechten nicht vereinbar.
• Lernen 2
Weil wir als lebensunmündige Wesen geboren werden,
sind wir auf die Fürsorge unserer Eltern angewiesen.
Wir lernen von unseren Eltern.
-
Es entsteht eine enge, persönliche Bindung,
die uns darauf Vertrauen lässt, dass alles,
was wir von unseren Eltern erfahren,
unumstößlich richtig ist.
Wenn uns die Möglichkeit genommen wird,
selbst zu entscheiden, was wir wissen wollen, und
wenn uns die Möglichkeit genommen wird,
etwas selbst zu entdecken und auszuprobieren,
verletzt dies unsere Grundrechte und
hält uns in unserer Unmündigkeit.
Selbstvertrauen und den Mut zu eigenen Entscheidungen
kann man nur gewinnen, wenn man auch die Chance hat,
dies auszuprobieren.
An diese - gut gemeinte - Unmündigkeit haben wir uns gewöhnt.
Dabei ist uns unserer eigenes Wollen verloren gegangen.
• Lernen 3
Unser Denkorgan verarbeitet die
Eindrücke unserer Sinnesorgane zu Vorstellungen,
zu "Modellen über das Außerhalb" und nutzt
diese Modelle, um das Handeln zu steuern.
Unsere Mitmenschen, an erster Stelle unsere Eltern,
lenken die Aufnahme unserer Eindrücke und prägen
unser Verständnis des Außerhalbs.
Sich von diesen Prägungen frei zu machen, ist schwer.
Dies erfordert viel Zeit und Muße.
• Zeitdiebstahl 1
Obwohl wir den Antrieb des Wissenwollens
von Natur aus besitzen,
wird behauptet, dass keiner freiwillig lernen will.
Im Laufe der Zeit ist das, was gelernt werden muss, immer
umfangreicher und einheitlicher geworden, so dass zu einem
selbstbestimmten Lernen und zur Entwicklung der eigenen
mentalen Fähigkeiten keine Zeit mehr zur Verfügung bleibt.
Die Vereinheitlichung des zu Lernenden berücksichtigt
-
weder Motivation und Lernwillen des Einzelnen,
-
noch die unterschiedlichen Begabungen.
Wir vergeuden damit die geistigen Kapazitäten, die dann weder
dem Individuum noch der Gesellschaft zur Verfügung stehen.
• Zeitdiebstahl 2
Weil die sogenannten "Lernerfolge" großen Einfluss haben
auf die Gestaltung unseres Lebensweges, sind die Anforderungen
immer früher an unsere Heranwachsenden herangetragen worden,
auch von den eigenen Eltern, was verständlich ist.
• Zeitdiebstahl 3
Zeitdiebstahl findet auch dadurch statt, dass gewerbliche
Anbieter unsere Neugierde und unser Besitzenwollen lenken,
um "Gewinn" zu machen. Sie wollen sich einen Teil
unserer Arbeitsleistung "erkaufen". Dabei ist
der größte Teil des von uns Gekauften nicht einmal
der Gewinnanteil, sondern die Ressourcen, die
in das Produkt eingegangen und damit vergeudet werden,
weil das Produkt keinen wirklichen Bedarf befriedigt,
sondern künstlich erzeugten, einen "Scheinbedarf".
•
Selbstbestimmung 1
Forschen und die Entwicklung neuer Fähigkeiten
sind zeitaufwendig. Und schwierig, weil man sich
gegen die Indoktrination durch das bestehende Denken
"zur Wehr" setzen muss.
Es scheint so zu sein, dass das bestehende Denken
von Eltern, Lehrern, Ausbildern und gewerblichen Anbietern
die Kontrolle über unsere Denkinhalte nicht verlieren möchte.
-
Denn das Denken entscheidet, wie wir handeln.
•
Selbstbestimmung 2
Dem Vorwurf, dass Selbstbestimmung nicht möglich sei,
wird mit dem Hinweis begegnet, das wir ja
in einer Demokratie leben würden,
in der jeder das machen könne, was er wolle:
-
Für Heranwachsenden gilt dies nicht einmal formaljuristisch.
Sie werden mit Polizeigewalt gezwungen.
Mit der formaljuristischen Mündigkeit ist aber
der eigene Entwicklungsprozess fast abgeschlossen.
Mit allen negativen Folgen dieses erzwungenen Lernens.
Selbst mit Erreichen der formaljuristischen Mündigkeit ist
eine freie Entfaltung nicht möglich, weil die Notwendigkeit
des "Broterwerbs" jedem, der dies versucht, die erforderliche
Zeit stiehlt und die erforderliche Motivation zerstört.
Die Notwendigkeit des Broterwerbs wirkt zurück auf
das Lernen und auf das Verhalten der Heranwachsenden.
Unseren Heranwachsenden wird - auch von ihren Eltern - schon
früh bewusst gemacht, dass diese Notwendigkeit auf sie zukommt.
Die freie Wahl einer Tätigkeit, die man gerne ausübt,
ist zu einer Farce geworden. Für die meisten Heranwachsenden
gilt, dass sie mit der Ausbildung zufrieden sein müssen,
die gerade zur Verfügung steht.
Und selbst dafür sind im Voraus hohe
- fremdbestimmte - Lern-Hürden zu nehmen, die
mit der angebotenen Ausbildungsmöglichkeit
wenig zu tun haben.
• Fazit
Von Geburt an
-
wird die Entwicklung unserer Freiheit behindert.
Mit der Übertragung
-
von Entscheidungen der Gemeinschaft
in die gewinnorientierte Anonymität
verbunden mit dem Recht des wirtschaftlich Stärkeren
und der fehlenden Einsichts- und Entscheidungsfähigkeit
der Mehrheit der Einzelnen
haben wir die Chancen
-
auf eine wirkungsgesteuerte Entwicklung der
Lebens- und Überlebenschancen der Menschheit(!)
der Anonymität anheim gestellt.