Hans-Josef Heck
Funktionalität, das naturgegebene Ordnungskriterium
Version 0.2.1b - 13.05.17/09.11.17/07.01.18
Wir Menschen bemühen uns seit mindestens einigen tausenden
von Jahren, Ordnung in unser Wissenschaffen zu bringen.
Aber bis heute unterscheidet sich zum Beispiel die
fachwissenschaftliche Struktur von Universität zu Universität.
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Carl von Linné erstellte mit immensem Aufwand eine
Systematik der Botanik und nahm eine Bestandsaufnahme
des Mineral-, Pflanzen- und Tierreichs der Erde vor.
Als Grundlage für die Klassifizierung diente die intensive
Beobachtung der Natur und die Beschreibung der Lebewesen.
Die von ihm beschriebenen Arten ordnete er nach Merkmalen,
zum Beispiel nach dem Bau der Blüte bei Pflanzen oder der
Anzahl und dem Aufbau der Beine bei Tieren.
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Mit Klassifikationssystemen hat der Mensch versucht,
Ordnung in sein Wissen zu bringen. Zum Beispiel mit einer
Dezimalklassifikation, von denen es aber inzwischen auch
schon mindestens acht verschiedene gibt.
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Das Bemühen vieler Wirtschaftswissenschaftler, ein eigenes
"System an Produktionsfaktoren" vorweisen zu können, war
der Auslöser für die Fragen, "Was ist ein Produktionsfaktor?"
und "Wie viele kann es davon geben?".
Das grundlegende Wissen, um eine solche Fragestellung
beantworten zu können, war nicht zu finden,
auch 50 Jahre später noch nicht:
• Die Grundgegebenheit, die der Wissenschaft fehlte
Die VORAUS-setzung, die erfüllt sein muss:
Man muss sagen können, WOZU man das Wissen
verwenden will, das man finden will.
Eigentlich ist die Antwort, wie man Wissen ordnen kann,
"ganz einfach" und dann auch sofort "selbstverständlich".
Die Evolution des Menschen hat schon Jahrmilliarden in
Anspruch genommen und wird sicherlich weitergehen.
Die Evolution der mentalen Fähigkeiten des Menschen kann
noch nicht abgeschlossen sein kann: Der Mensch hat noch
nicht erkannt hat, dass er über die Evolution seiner mentalen
Fähigkeiten noch nicht nachgedacht hat, und er hat nicht
erkannt, dass alles Werden und alles Schaffen zwar in ständiger
Veränderung begriffen ist, der Mensch aber trotzdem, weil er
einen Halt sucht, sich an Statisches klammert.
Das Erste, was wir erkennen müssen ist, dass wir
Und das Zweite, was wir erkennen müssen ist,
dass wir wissen müssen,
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WOZU wir das geschaffene Wissen ordnen wollen.
Die Antwort "Weil wir es wiederfinden wollen." führt nur
zu der Frage, "WOZU wollen wir es wiederfinden?":
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Weil wir es verwenden wollen.
Das WOZU wir das neue Wissen verwenden wollen,
die Funktion des neuen Wissens, ermöglicht uns,
das Ordnungskriterium zu setzen.
Bezeichner, Sprache, Dokumente gehen verloren.
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Wir lesen aus den Spuren, was geschehen ist und
schließen dann darauf, wozu es ausgeführt worden ist.
Das Kriterium, mit dem wir unser Wissen so ordnen können,
dass wir es auch wiederfinden können, kann nur
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die Funktion eines Geschehens sein.
Also das, wofür wir das neue Wissen verwenden wollen.
Ein gutes Anwendungsbeispiel ist die Betriebswirtschaftslehre.
Im Laufe der letzten 100 Jahre hat sich die BWL immer stärker
an betrieblichen Prozessen orientiert.
Also an den Funktionen, die jeder Betrieb wahrnehmen muss,
ganz gleich ob es sich um einen Haushalt oder einen Verein,
um eine Behörde oder ein Unternehmen handelt.
Wir Menschen haben uns seit mindestens einigen tausenden
von Jahren bemüht, Ordnung in unser Wissen zu bringen.
Trotzdem haben wir es nicht geschafft, auch nur
zu erkennen, welches Problem wir lösen müssen.
Versucht man sich an der Katalogisierung der Bibliotheken zu
orientieren, dann findet man als "größte Näherung":
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Ein systematischer Katalog (Real- oder Wissenschaftskatalog)
verzeichnet die Publikationen nach Wissenschaftsgebieten.
"Daraus entstehende Nachteile sind, dass der Benutzer
die zugrundeliegende Systematik erlernen muss und dass
sich bei jeder Veränderung der Wissenschaftssystematik
auch der Katalog ändern muss."
In diesen Einlassungen über "Katalogisierung" wird nicht einmal
das eigentliche Problem, wie man Wissen ordnen sollte,
als Problem angesprochen.
Aus diesen Einlassungen kann man indirekt entnehmen,
das man von dem, mit dem man sich befassen will,
etwas verstehen muss, weil man andernfalls
weder eine Frage stellen noch etwas suchen kann.