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Hans-Josef Heck

Verständnisbarrieren auf dem Weg zur Wissenschaftlichkeit

 
Version  0.2.0d -  02./12./31.10./08.11./21.12.2017
 
 
Wissenschaftlich gesichertes Denken muss zur
 
Selbstverständlichkeit in unserem Alltag werden.
 
Denken und Handeln erfordert Wissen. Denn wir müssen
 
entscheiden können, wie unser Denken und Handeln zu steuern ist,
 
wenn wir die Funktion erreichen wollen, die wir gesetzt haben.
 
Funktionsgemäßes Wissen  schaffen zu wollen, ist daher eine
 
Selbstverständlichkeit.  Deshalb kann  Wissenschaftlichkeit 
 
nur bedeuten, Methoden zu benutzen,  die überprüfbares,
 
funktionsgemäßes Wissen schaffen.
 
Weil der Weg dorthin für den einzelnen Menschen weit ist,
 
bauen wir auf dem Wissen auf, das unsere Vorfahren schon
 
geschaffen haben.
 
Das verlangt von uns, offen zu sein für die Ideen und Absichten
 
des Wissens unserer Vorfahren, aber auch bereit zu sein, diese
 
übernommenen und vertrauten Gewohnheiten, Einsichten und
 
Maßstäbe zu hinterfragen und gegebenenfalls aufzugeben, was
 
uns fast unmöglich ist.
 
Ein großes  Handicap  ist, dass wir beim Studium neuen Wissens
 
sofort damit beginnen, das, was wir lesen, mit dem zu vergleichen,
 
was wir bereits wissen. Dies geschieht so selbstverständlich,
 
dass wir es gar nicht merken.
 
Dieses Verhalten wird zur Verständnisbarriere.
 
Die Auseinandersetzung mit dem Problem "Wie muss man
 
Wissenschaffen?" verlangt, dass man alles Vorwissen ablegt,
 
weil das Wie des Wissenschaffens das erste aller Probleme ist.
 
Sprache ist vom Menschen intuitiv entwickelt worden. Man
 
will das darstellen können, was man gedanklich erfasst hat.
 
Daher ist es schwierig, neue Einsichten sprachlich darzustellen.
 
Die verwendeten Bezeichner haben daher anfangs noch keine
 
umfassende Bedeutung. Sie deuten nur eine Richtung an.
 
Weil dies so ist, ist es auch nicht möglich, das neue Wissen
 
durch Beispiele anschaulich zu machen.
 
 
Das größte Problem scheint zu sein, dass wir es nicht schaffen,
 
herauszufinden, wie man wissenschaftlich gesichert feststellen
 
kann, was  wissenschaftlich gesichert  bedeutet.
 
Unserer Wissenschaft fehlt noch ein Fundament,
 
auf dem man das Wissen um das Geschehen, um
 
Wissenschaffen und Handeln gründen kann.
 
Die Wissenschaft behilft sich zur Zeit immer noch damit,
 
dass sie als Ziel des Wissenschaffen und damit als
 
Entscheidungskriterium für ein Wissen die  Wahrheit°)  nennt.
 
Sie wähnt sich dabei  auf der Suche°)  nach der Wahrheit.
 
Sie hat noch nicht erkannt, dass es nicht möglich ist, Entscheidungskriterien  zu finden.
 
Der Bezeichner Wahrheit hat eine  imaginäre Funktion,
 
keine konkrete Bedeutung, so dass man auch keinen Maßstab
 
generieren kann, mit dem man Wissen überprüfen könnte.
 
Dieser Bezeichner stammt aus der Welt des Glauben und
 
weist auf eine der Wunschvorstellungen des Menschen.
 
Ein zweiter, unerfüllbarer Wunsch des Menschen ist es,
 
einen  absoluten  Maßstab  finden zu wollen.
 
Bis heute ist wohl niemand dem Problem auf den Grund gegangen, wahrscheinlich deshalb, weil man dann verdeckte Glaubenssätze offen legen müsste.
 
Wenn man aber Annahmen als VORAUS setzt, die man
 
nicht überprüfen kann, sind auch die Antworten funktionslos.
 
Das Wissen, das wir über unser Wissenschaffen schaffen wollen,
 
lässt sich keiner Disziplin unseres Wissenschaftssystem zuordnen.
 
Wissenschaffen  ist ein konkretes, reales, empirisches  Tun,
 
wie zum Beispiel  Hobeln  oder  Schleifen.  Das bedeutet:
 
Wenn Einsichten über die Realität überprüfbar sein sollen,
 
dann müssen sie an der Realität scheitern können.
 
Das zweite Kriterium für Wissenschaftlichkeit von Wissen') ist:
 
Jeder muss das Wissen überprüfen können, ohne
 
eine Grundannahme²) akzeptieren zu müssen.
 
Zur weiteren Orientierung:
 
•   Was unserem Denken fehlt - in aller Kürze
 
•   Das Grundprinzip allen Geschehens
 
Die Verklemmung bewussten Denkens
 
•   Freisein und die Chancen unser Heranwachsenden wahren - erfordert:
 
Bewusstes Wollen  und  Sich stark machen
 
•   Die Geburt  der Freiheit  -  Selbstbestimmung ist das Ziel
 
 
 °)   Die Deutsche Forschungsgemeinschaft) (DFG) schreibt in ihrer
Denkschrift zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis:
 
    "Forschung im idealisierten Sinne ist Suche nach Wahrheit."
 
Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis - Denkschrift
 
Safeguarding Good Scientific Practice - Memorandum
 
S.40, "2.1  Normen der Wissenschaft"
 
Print-ISBN 978-3-527-33703-3
 
© 1998, erste Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
 
© 2013, ergänzte Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
 
 
 ')   Außer  Wissen  gibt es noch drei weitere Denkwerke. deren
Unterschiedlichkeit die Wissenschaft noch nicht wahrgenommen
 
hat, weil sie die grundlegende Bedeutung des WOZUs, der
 
Funktionalität unserer Denkwerke, noch nicht erkannt hat.
 
 
 ')   Weil alles Geschehen
ein WOZU hat beziehungsweise haben muss, setzen wir
 
als WOZU unseres Schaffens die  Selbstverständlichkeit 
 
handlungsfähig  werden zu wollen.