Weil unser Wollen geprägt wird von den WOZUs derjenigen,
mit denen wir uns fest verbunden fühlen, sind die WOZUs,
die wir setzen, meist nicht unsere eigenen WOZUs.
Und die Richtlinien, die die Politik für uns setzt,
entsprechen meist auch nicht wirklich den WOZUs,
für die wir unsere Vertreter ins Parlament gewählt haben.
Das macht uns - unbewusst - unzufrieden.
Wenn wir wollen, dass unser Handeln erfolgreich ist,
müssen wir wissen, WIE das Geschehen geschieht.
Wir beobachten das, was für unser Handeln zu wissen ist:
ALLES verändert sich: ALLES ist Geschehen.
Jedes Geschehen ist die Wirkung anderer Geschehen:
Geschehen verändern Geschehen oder
verbinden sich zu neuem Geschehen.
Das, was verändert ist, oder das, was neu entstanden ist,
sehen wir als eine 'Folge', als die Funktion oder das WOZU
des anderen Geschehens.
5 Drei Gegebenheiten des Geschehens ermöglichen unser Handeln
Regelmäßigkeit
Einzelne Geschehen verlaufen
regelgemäß.
Beliebigkeit
Das Zusammenwirken von Geschehen ereignet sich
beliebig.
Veränderlichkeit
Das
Verändern wird durch die Spannung bewirkt,
die entsteht, wenn eine Einheit durchtrennt ist
Weil wir, um zu überleben, gezwungen sind, Entscheidungen zu
treffen, sind wir auch gezwungen, das notwendige WOZU zu setzen.
Wir haben als Heranwachsende die WOZUs der Gemeinschaften
übernommenen und verinnerlicht,
denen wir unser Leben und unseren Überleben verdanken.
Das WOZU einer Gemeinschaft aufzugeben, könnte bedeuten,
sich aus dieser Gemeinschaft ausschließen. Denn es ist
das WOZU, das eine Gemeinschaft ausmacht.
Dies führt zu einer
Verklemmung:
Wenn wir nicht bereit sind, ein WOZU auf den Prüfstand
wissenschaftlichen Denkens zu stellen, dann macht dies jeden
Erkenntnisfortschritt und eine freie Entfaltung unmöglich.
Die
Flucht aus der Beliebigkeit wird nur dann erfolgreich enden,
wenn wir unser Bewusstsein bemühen und uns stark machen:
Wir können das Nichtwissen nur dann aushalten,
wenn wir uns dieser Situation bewusst werden und
nicht versuchen, unser Nichtwissen zu verstecken:
Das Grundprinzip allen Geschehens ist nicht nur im Entstehen
des Universums wirksam:
Wenn unser Denken, unser Wissenschaffen und Handeln
erfolgreich sein soll, dann müssen wir unserem Denken,
Wissenschaffen und Handeln dieses Prinzip zugrunde legen.
Das Grundprinzip des Universums ist genial einfach:
Alles verändert sich regelgemäß und interagiert beliebig.
Regelmäßig ablaufende Prozesse können beliebig interagieren:
sie können sich beeinflussen oder zu neuem Geschehen verbinden.
Dieses Grundprinzip verbindet zwei
für alles Entstehen und Schaffen unentbehrliche Gegebenheiten:
Regelmäßigkeit und
Beliebigkeit
Die
Beliebigkeit ermöglicht und erzwingt zu Entscheiden,
ob das neue Geschehen verwendbar ist.
Das Entstehen trifft diese Entscheidung '
implizit':
Ist das neue Geschehen 'bestandsfähig'?
Bleibt es existent - oder nicht?
Wenn wir Menschen unsere Bewusstheit nutzen, können wir
erkennen, dass wir die Chance der Beliebigkeit nicht nur
nutzen können, um das WOZU unseres Handelns zu setzen,
sondern auch, um entscheiden können, ob wir als Menschheit
-
unser gemeinsames Denken, Wissenschaffen und Handeln
einer Regelmäßigkeit und Kontrolle unterwerfen wollen,
oder
-
ob wir die Chance der Beliebigkeit verstehen wollen
als Freiheit zur Entfaltung / Entscheidung.
Das Grundprinzip des Entstehens ermöglicht uns
und erzwingt von uns, dies zu entscheiden.
Kontrolle nimmt dem Einzelnen die Freiheit der
Entfaltung / Entscheidung, die allem Entstehen immanent ist.
Menschliche Gemeinschaften werden dadurch in ein chaotisches,
unberechenbares Verhalten gedrängt, das jeder Vernunft entbehrt
und auch vor der Selbstzerstörung nicht halt macht.
Die Entwicklung der Menschheit ist gekennzeichnet durch
das Bemühen der Einzelnen um die
Freiheit der Entfaltung.
Weil Heranwachsende nicht ohne die Hilfe der Gemeinschaften
überleben können und weil die Gemeinschaften sich zur Kontrolle
ihrer Heranwachsenden verpflichtet fühlen, entsteht bei den
Heranwachsenden ein großes Spannungsverhältnis zwischen
ihrem Sich-Bemühen um freie Entfaltung und der Kontrolle
durch die emotional und wirtschaftlich dominierenden Älteren.
Dieses Spannungsverhältnis wird dadurch verstärkt,
dass die Mehrheit der Älteren wirtschaftlich abhängig
ist von Fremden und für sie dieses Gefühl der Abhängigkeit
als normal verinnerlicht wurde und dann übertragen wird.
Die Menschheit hat das Potential, das eine
Freie Entfaltung
bietet, noch nicht erkannt und klammert sich an die
Kontrolle.
Dadurch entstehen der Menschheit große Probleme:
In der so grundlegenden Entwicklung der Heranwachsenden
entstehen, insbesondere bei den für das Überleben der
Menschheit so wichtigen Kreativen, Schäden, die von den
Älteren als Krankheiten eingestuft und behandelt werden
und dadurch erst recht die Entwicklung der Persönlichkeiten
negativ beeinflussen oder auch zerstören.
Zu beobachten ist, dass die dominante Rolle des Lehrens, die
von den Heranwachsenden verlangt, sich den von den Älteren
gesetzten Ziele zu unterwerfen, zu einem Widerstand gegen
jede Art des Lehrens führt, so dass Hilfsbereitschaft nicht
mehr von anderen Formen der Beeinflussung und Kontrolle
des eigenen Ichs unterschieden werden kann.
In dem für die Entfaltung und Selbstbestimmung so wesentlichen
und grundsätzlichen Bereich gemeinsamen Handelns
hat die Mehrheit der Einzelnen keine wirkliche Chance,
ihr Wollen in ein gemeinsames Handeln einzubringen.
Die Richtlinien des Handeln bestimmt, auch
nach unserer sonst fortschrittlichen Verfassung,
das Oberhaupt der
Ausführenden Gewalt.
Weil die Mehrheit der Einzelnen diese Mechanismen nicht kennt,
entsteht bei den Einzelnen ein Gefühl der Ohnmächtigkeit.
Diese Mehrheit wird anfällig für Einflüsterungen,
weil ihr eigenes WOZU keine Beachtung findet
und weil man sich nicht zu helfen weiß.
Weil die Unternehmen der Wirtschaft im "Wettbewerb"
stehen und ständig um ihr Überleben kämpfen müssen, geht
von den Verantwortlichen ein Druck in alle Richtungen aus:
Lohndruck
Preisdruck in der Beschaffung
Ausschalten des Wettbewerbs und der Wettbewerber
Unredlichkeit gegenüber den Verbrauchern
Kontrolle statt Freier Entfaltung wird für die Wirtschaft
systembedingt zur Notwendigkeit.