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Hans-Josef Heck

Drei Erkenntnisse könnten  unsere Welt  verändern
 
       von Grund auf  -  wenn wir  WOLLEN  würden

 
Version 0.4.3d  -   28.12.2017-10.03.2018
 
 

0   Vorwissen als Verständnisbarriere

 
Mit dem Studium einer Schrift beginnen wir das, was wir lesen,
 
mit dem zu vergleichen, was wir bereits wissen. Dies geschieht
 
ganz selbstverständlich und ohne dass wir es merken.
 
Diese Selbstverständlichkeit wird bei dem
 
vorliegenden Werk zur Verständnisbarriere.
 
Die Auseinandersetzung mit dem Problem "Wie muss man
 
Wissenschaffen?" verlangt, dass man alles Vorwissen ablegt,
 
weil das Wie des Wissenschaffens das erste aller Probleme ist.
 
Aus diesem Grunde
  • ist es auch nicht möglich, das neue Wissen
     
    durch Beispiele anschaulich zu machen.
     
  • können die in den ersten Kapiteln verwendeten
     
    Bezeichner auch noch keine umfassende Bedeutung.
 
 

1   Erste  Erkenntnis

 
Alles, was wir schaffen, muss ein  WOZU °)  haben, damit
 
unser Schaffen zu etwas gut ist  und  überprüfbar wird.
 
Ein WOZU kann man nicht finden.
 
Ein WOZU muss man setzen. Jeder für sich.
 
Auf dem WOZU basieren unsere Entscheidungskriterien.
 
Alles Handeln erfordert Entscheidungen.
 
Ohne WOZU ist kein Handeln möglich.
 
 
°)  Wir haben den funktionalen Unterschied zwischen
 
Wissen  und  Werten  noch nicht bewusst entdeckt,
 
Meist sprechen wir vom  Sinn  statt vom  WOZU.
 
Uns ist immanent (=naturgegeben), dass wir  wissen  wollen.
 
Wir  SUCHEN:
 
  • Wir wollen die  Regelmäßigkeit  des Geschehens erfassen.
     
    Wir finden die Regelmäßigkeit  und  können sie nutzen.
     
  • Wir wollen die  Beliebigkeit  des Geschehens erfassen.
     
    Die Funktion der Beliebigkeit  FINDEN  zu wollen,
     
    ist nicht funktional:  Die Funktion der Beliebigkeit ist
     
    • im Gegebenen (Natur) die Möglichkeit des beliebigen
       
      Interagierens, sprich die Möglichkeit der Evolution,
       
    • im Geschaffenen (Kultur) die Freiheit der Wahl.
       
      Das ermöglicht und erzwingt, ein WOZU zu setzen.
 
Wenn wir uns bewusst machen würden, dass wir 
 
nichts, was  WIR  WOLLEN,  finden können,
 
sondern SETZEN müssen,
 
dann hätten wir  DEN  entscheidenden Schritt
 
unserer eigenen Evolution getan.
 
Aber wir müssen diesen Schritt noch tun,  jeder  -  SELBER.
 
 

2   Zweite  Erkenntnis

 
Jedes Handeln erfordert VIER funktional unterschiedliche WOZUs.
 
Weil wir intuitiv wissenschaffen und handeln,  haben wir nie
 
bemerkt,
 
dass  jedes einzelne Handeln  VIER  grund-
 
verschiedene Funktionen wahrnehmen muss,
 
und
 
dass wir für jede dieser vier Funktionen ein eigenes,
 
funktional verschiedenes WOZU setzen müssen.
 
Vielleicht schwierig zu erkennen,  aber nicht schwierig
 
zu verstehen ist,  das ein Denkwerk,  das wir schaffen,
 
einer der vier Funktionen unseres Schaffens dienen soll.
 
Deshalb sind auch die VIER funktional grundverschiedenen
 
Denkwerke sofort verständlich:
 
  • Wissen über den Ablauf eines realen Geschehens
     
    (Naturgesetze, Konstruktionsprinzipien, ...)
     
  • Regeln / Vereinbarungen für das Miteinander
     
    (Gesetze, Werte, Normen, Sitten, Gebräuche, ...)
     
  • Kreative Ideen zur Gestaltung und/oder Beschreibung
     
    eines Geschehens  (Logik, Kunst, Spiel, ...)
     
  • Möglichkeiten zur Verständigung, zur Darstellung
     
    und Dokumentation dieser Denkwerke.
     
    (Schrift, Sprache, Modelle, ...)
 
Dass jedes dieser vier Denkwerke eine unterschiedliche,
 
eigenständige Funktion hat,  ist leicht erkennbar.
 
Alles Denken und Wissenschaffen lässt sich
 
einem dieser vier Funktionsbereiche zuordnen.
 
Das sogenannte "Wahrheitsproblem" haben wir nicht
 
lösen können, weil wir bisher nicht erkannt haben:
 
  • Für jedes einzelne Handeln müssen wir ein WOZU
     
    setzen.  Auf dem WOZU basieren unsere Kriterien,
     
    mit denen wir ein Denkwerk überprüfen können.
     
  • Für jedes einzelne Handeln sind vier funktional
     
    unterschiedliche Denkwerke erforderlich, und
     
    damit vier funktional unterschiedliche WOZUs.
 
 

3   Dritte  Erkenntnis

 
Weil unser  Wollen  geprägt wird von den WOZUs  derjenigen,
 
mit denen wir uns fest verbunden fühlen, sind die WOZUs,
 
die wir setzen, meist nicht unsere eigenen WOZUs.
 
Und die Richtlinien, die die Politik für uns setzt,
 
entsprechen meist auch nicht wirklich den WOZUs,
 
für die wir unsere Vertreter ins Parlament gewählt haben.
 
Das macht uns  - unbewusst -  unzufrieden.
 
 

4   Wir können nur so handeln, wie das Universum funktioniert

 
Wenn wir wollen, dass unser Handeln erfolgreich ist,
 
müssen wir wissen, WIE das Geschehen geschieht.
 
Wir beobachten das, was für unser Handeln zu wissen ist:
 
ALLES  verändert sich:   ALLES  ist Geschehen.
 
Jedes Geschehen  ist die  Wirkung anderer Geschehen:
 
Geschehen verändern Geschehen  oder
 
verbinden sich zu neuem Geschehen.
 
Das, was verändert ist, oder das, was neu entstanden ist,
 
sehen wir als eine 'Folge', als die Funktion oder das WOZU
 
des anderen Geschehens.
 
 

5   Drei Gegebenheiten des Geschehens ermöglichen unser Handeln

 
Regelmäßigkeit
 
Einzelne Geschehen verlaufen  regelgemäß.
 
Beliebigkeit
 
Das Zusammenwirken von Geschehen ereignet sich  beliebig.
 
Veränderlichkeit
 
Das  Verändern  wird durch die Spannung bewirkt,
 
die entsteht, wenn eine Einheit durchtrennt ist
 
 

6    . . .   wenn wir  WOLLEN  würden: 
 
Die Verklemmung unseres Entscheidens

 
Weil wir, um zu überleben, gezwungen sind, Entscheidungen zu
 
treffen, sind wir auch gezwungen, das notwendige WOZU zu setzen.
 
Wir haben als Heranwachsende die WOZUs der Gemeinschaften
 
übernommenen und verinnerlicht,
 
denen wir unser Leben und unseren Überleben verdanken.
 
Das WOZU einer Gemeinschaft aufzugeben, könnte bedeuten,
 
sich aus dieser Gemeinschaft ausschließen. Denn es ist
 
das WOZU, das eine Gemeinschaft ausmacht.
 
Dies führt zu einer  Verklemmung:
 
Wenn wir nicht bereit sind, ein WOZU auf den Prüfstand
 
wissenschaftlichen Denkens zu stellen, dann macht dies jeden
 
Erkenntnisfortschritt und eine freie Entfaltung unmöglich.
 
Die  Flucht aus der Beliebigkeit  wird nur dann erfolgreich enden,
 
wenn wir  unser Bewusstsein bemühen  und  uns stark machen:
 
Wir können das Nichtwissen nur dann aushalten,
 
wenn wir uns dieser Situation bewusst werden  und 
 
nicht versuchen,  unser Nichtwissen zu verstecken:
 
 
 

7    Das Dilemma der Menschheit:   Freie Entfaltung  oder  Kontrolle
 
      Das  Grundprinzip des Universums zwingt uns zu entscheiden.

 
Das Grundprinzip allen Geschehens ist nicht nur im Entstehen
 
des Universums wirksam:
 
Wenn unser  Denken,  unser Wissenschaffen und Handeln
 
erfolgreich sein soll,  dann müssen wir unserem  Denken,
 
Wissenschaffen und Handeln dieses Prinzip zugrunde legen.
 
Das Grundprinzip des Universums ist genial einfach:
 
Alles    verändert sich regelgemäß    und    interagiert beliebig.
 
Regelmäßig ablaufende Prozesse  können  beliebig interagieren:
 
sie können sich beeinflussen  oder  zu neuem Geschehen verbinden.
 
Dieses Grundprinzip verbindet zwei
 
für alles Entstehen und Schaffen  unentbehrliche Gegebenheiten:
 
Regelmäßigkeit   und   Beliebigkeit
 
Die  Beliebigkeit  ermöglicht  und  erzwingt zu Entscheiden,
 
ob das neue Geschehen verwendbar ist.
 
Das Entstehen trifft diese Entscheidung  'implizit':
 
Ist das neue Geschehen 'bestandsfähig'?
 
Bleibt es existent  -  oder nicht?
 
Wenn wir Menschen unsere Bewusstheit nutzen, können wir
 
erkennen, dass wir die Chance der Beliebigkeit nicht nur
 
nutzen können, um das WOZU unseres Handelns zu setzen,
 
sondern auch, um entscheiden können, ob wir als Menschheit
 
  • unser gemeinsames Denken, Wissenschaffen und Handeln
     
    einer  Regelmäßigkeit und Kontrolle  unterwerfen wollen,
 
oder
 
  • ob wir die Chance der Beliebigkeit verstehen wollen
     
    als  Freiheit zur Entfaltung / Entscheidung.
 
Das Grundprinzip des Entstehens ermöglicht uns
 
und erzwingt von uns, dies zu entscheiden.
 
Kontrolle  nimmt dem Einzelnen die Freiheit der
 
Entfaltung / Entscheidung, die allem Entstehen immanent ist.
 
Menschliche Gemeinschaften werden dadurch in ein chaotisches,
 
unberechenbares Verhalten gedrängt, das jeder Vernunft entbehrt
 
und  auch vor der Selbstzerstörung nicht halt macht.
 
Die Entwicklung der Menschheit ist gekennzeichnet durch
 
das Bemühen der Einzelnen um die  Freiheit der Entfaltung.
 
Weil Heranwachsende nicht ohne die Hilfe der Gemeinschaften
 
überleben können und weil die Gemeinschaften sich zur Kontrolle
 
ihrer Heranwachsenden verpflichtet fühlen, entsteht bei den
 
Heranwachsenden ein großes Spannungsverhältnis zwischen
 
ihrem Sich-Bemühen um freie Entfaltung  und  der Kontrolle
 
durch die emotional und wirtschaftlich dominierenden Älteren.
 
Dieses Spannungsverhältnis wird dadurch verstärkt,
 
dass die Mehrheit der Älteren wirtschaftlich abhängig
 
ist von Fremden und für sie dieses Gefühl der Abhängigkeit
 
als normal verinnerlicht wurde und dann übertragen wird.
 
Die Menschheit hat das Potential,  das eine  Freie Entfaltung
 
bietet, noch nicht erkannt  und  klammert sich an die  Kontrolle.
 
Dadurch entstehen der Menschheit große Probleme:
 
In der so grundlegenden Entwicklung der Heranwachsenden
 
entstehen, insbesondere bei den für das Überleben der
 
Menschheit so wichtigen Kreativen,  Schäden, die von den
 
Älteren  als Krankheiten eingestuft und behandelt werden
 
und  dadurch erst recht  die Entwicklung der Persönlichkeiten
 
negativ beeinflussen oder auch zerstören.
 
Zu beobachten ist, dass die dominante Rolle des Lehrens, die
 
von den Heranwachsenden verlangt, sich den von den Älteren
 
gesetzten Ziele zu unterwerfen, zu einem Widerstand gegen
 
jede Art des Lehrens führt, so dass Hilfsbereitschaft nicht
 
mehr von anderen Formen der Beeinflussung und Kontrolle
 
des eigenen Ichs unterschieden werden kann.
 
In dem für die Entfaltung und Selbstbestimmung so wesentlichen
 
und grundsätzlichen Bereich gemeinsamen Handelns
 
hat die Mehrheit der Einzelnen keine wirkliche Chance,
 
ihr Wollen in ein gemeinsames Handeln einzubringen.
 
Die Richtlinien des Handeln bestimmt, auch
 
nach unserer sonst fortschrittlichen Verfassung,
 
das Oberhaupt der  Ausführenden  Gewalt.
 
Weil die Mehrheit der Einzelnen diese Mechanismen nicht kennt,
 
entsteht bei den Einzelnen ein Gefühl der Ohnmächtigkeit.
 
Diese Mehrheit wird anfällig für Einflüsterungen,
 
weil  ihr eigenes WOZU  keine Beachtung findet
 
und  weil man sich nicht zu helfen weiß.
 
Weil die Unternehmen der Wirtschaft im "Wettbewerb"
 
stehen und ständig um ihr Überleben kämpfen müssen, geht
 
von den Verantwortlichen ein Druck in alle Richtungen aus:
 
Lohndruck
 
Preisdruck in der Beschaffung
 
Ausschalten des Wettbewerbs und der Wettbewerber
 
Unredlichkeit gegenüber den Verbrauchern
 
Kontrolle  statt  Freier Entfaltung wird für die Wirtschaft
 
systembedingt zur Notwendigkeit.
 
 

9    Fazit:  Wissenschaftlich gesichert Handeln

 
Die allem Geschehen immanente  Regelmäßigkeit  und  Beliebigkeit
 
sind die Grundgegebenheiten menschlichen Denkens und Handelns.
 
Freie Entfaltung
 
ist eine im Grundprinzip des Universums immanente
 
Gegebenheit, ohne die kein Entstehen möglich wäre.