Hans-Josef Heck
Ein Forschungsergebnis mit evolutionärem Potential
Wir müssen die Grundgegebenheiten des Geschehens
unserem Forschen zugrunde legen
Denken - Erkennen - Entscheiden
Leben heißt lernen zu entscheiden.
Entscheidend ist das WOZU - nicht das warum.
Nichts ist ursachenbedingt.
Alles ist wirkungsgerichtet.
Version 0.4.5i - 11.05.-25.06./16.08.2018
Diese Abhandlung bringt grundlegend neue Einsichten. Weil wir
seit unserer Geburt nicht nur überprüfbares Wissen verinnerlicht
haben, sondern auch SETZUNGEN und NARRATIVE, wollen wir
die neuen Einsichten damit vergleichen:
Die neuen Einsichten lassen sich aber nur ANWENDEN
auf die Wirklichkeit und auf dieses Weise überprüfen.
Wir müssen auch beachten, dass die 'Wirklichkeit' auch nur eine
Vorstellung ist, die man gegebenenfalls auch überprüfen muss.
Inhaltsverzeichnis
Das naturgegebene Geschehen hat
immer komplexeres Geschehen hervorgebracht.
Wir Menschen sind in der Lage, über diese
Entwicklung nachzudenken und zu forschen.
Wir haben inzwischen erkannt, dass ein Überleben nicht möglich
gewesen wäre, wenn wir nicht hätten
Wissen schaffen wollen.
Dieser Trieb ist uns eingeboren.
Wir haben auch erkannt, dass wir irgendwann im Laufe unserer
Entwicklung begonnen haben, uns zu fragen, WOZU wir leben.
Dass unser Nachdenken und Forschen keine Antwort fand,
hat uns so stark verunsichert, dass wir Narrative geschaffen
haben, die alle Mitmenschen als "wahr" anzunehmen hatten.
Damit war die innere Sicherheit herstellt.
Mit der Entwicklung der Möglichkeiten zur Überprüfung
bestimmter Teile dieser Narrative haben sich diese dann
als doch nicht wahr herausstellt. Dadurch entstanden
Auseinandersetzungen zwischen den Vertretern der Narrative
und denen, die die Nicht-Übereinstimmung festgestellt hatten.
Diese Situation besteht bis heute fort und hindert
unsere Vertreter der wissenswissenschaftlichen Forschung daran,
über das WOZU des WOZUs nachzudenken und zu forschen.
Es sind diese Narrative, die unser
Denken, Erkennen und Entscheiden blockieren.
Weil wir die Narrative zusammen mit überprüfbarem Wissen
verinnerlicht und von Menschen übernommen haben, die für
uns als Gemeinschaftswesen unerlässlich waren, sind wir
selten bereit, unsere Narrative auf den Prüfstand zu stellen.
Leben ist von Natur aus gezwungen, Wissen zu schaffen.
Überleben zu wollen erfordert zu entscheiden, was zu tun ist.
Der Ausführungsprozess muss gesteuert werden,
um das WOZU des Handelns erreichen zu können.
Dieser naturgegebene Zwang, Wissen schaffen zu müssen, hat
die Menschen dazu veranlasst, Unüberprüfbares zu kreieren.
Weil diese Narrative unüberprüfbar sind, haben wir uns
daran gewöhnt, sie auf alle möglichen Arten zu verteidigen.
Dadurch wird die Freiheit
unseres Denkens und Entscheidens,
unseres Wissenschaffens und Forschens
blockiert.
So blockiert die unbewusste Annahme,
ALLES müsse einen Anfang haben.
die Entdeckung des
Funktionalitätsprinzip.
Weil wir Menschen naturgegeben nach Antworten suchen,
hat uns die Annahme, alles müsse einen Anfang haben,
veranlasst, Antworten zu kreieren.
Weil diese Antwort aber nicht überprüfbar ist, glauben
wir fest daran. Damit wird diese Antwort ewig gültig.
Warum - dies zu erkennen - wichtig ist?
<--
Wir betrachten Geschehen als
einen Zusammenhang von Ursache und Wirkung
und wir versuchen seit Jahrtausenden
ein
Kausalitätsprinzip dingfest zu machen: 24 Professoren
in den Brandenburgischen Streitgesprächen über
Kausalität¹)
-->
Dies blockiert unser Denken. Denn es ist die
Wirkung
die ein Unterscheiden bzw. Entscheiden möglich macht:
Um entscheiden zu können, müssen wir
eine
Vergleichsgröße generieren.
Eine Vergleichsgröße können wir aber nur herleiten aus der
eingetretenen oder der beabsichtigten
Wirkung des Geschehens.
Die
Wirkung liefert die Kriterien, die für
alles Existentbleiben und alles Schaffen "entscheidend" sind.
Es ist ein
Funktionalitätsprinzip, das
alles Existentbleiben und alles Schaffen möglich macht.
Alles Geschehen ist entscheidungsbezogen.
Nicht der Anfang eines Geschehens dient als Bezugspunkt,
sondern das Ende, die Wirkung eines Geschehens liefert
die Kriterien, mit denen
entweder das Umfeld
oder wir
- den Erfolg eines neuen Geschehens überprüfen können.
Dieses Funktionalitätsprinzip gilt nicht nur für das Geschehen
im Universum, sondern auch für unser Denken und Handeln.
Weil wir die Funktionalität des SichVerändernden
nicht erkannt haben, haben wir auch noch nicht über
die Funktion des Funktionalitätsprinzips nachgedacht:
Die Funktion des Funktionalitätsprinzips ist wesentlich
grundlegender, als dies auf den ersten Blick erkennbar ist.
Weil wir nicht erkannt haben, dass
alles eine Funktion haben muss, und zwar
eine Funktion, die
überprüfbar ist,
ist unser Verstehen blockiert.
Nur wenn das Gewordene
funktional ist, eine
Wirkung hat, die sich in das Vorhandene einfügt,
wird es bestehen bleiben.
Nur wenn das Geschaffene
funktional ist,
eine
Wirkung hat, die brauchbar ist,
sollte es bestehen bleiben.
Neues muss
beliebig entstehen oder geschaffen werden können,
damit überhaupt etwas entstehen oder geschaffen werden kann.
Wenn Neues aber unbegrenzt
existent bleiben könnte, würde ein freies Entstehen
und Schaffen bald nicht mehr möglich sein.
Die Chance der Beliebigkeit zwingt
über das Existenbleiben eines neuen Geschehens zu entscheiden.
Funktionalität
ist die Existenzbedingung des Universums.
Für alles gilt:
Es muss zu irgendetwas gut sein.
Um Funktionales, Verwendbares, Sinnvolles
schaffen zu können,
muss man wissen, WOZU das zu Schaffende verwendet werden soll.
Weil wir bis heute nicht gelernt haben, funktional zu denken,
•
müllen wir unsere Umwelt zu und
•
müllen wir das zu, wofür wir noch nicht einmal einen
Bezeichner haben, die 'Bibliotheken' unser 'Denkwerke'.
Was keine überprüfbare Funktion hat, ist unbrauchbar und
unsinnig und muss in Verwendbares gewandelt werden, wenn
wir unsere Lebens- und
Denkgrundlagen nicht zerstören wollen.
Weil
Einsichten über unser
Wissenschaffen funktional
die ersten aller Erkenntnisse sein müssen, gibt es Probleme:
(1)
Das Ergebnis dieser Untersuchung müsste bekannt sein,
um diese Untersuchung durchführen zu können.
Deshalb stecken die Wissenswissenschaften und
die Leser dieser Untersuchung in einer Verklemmung.
(2)
Die Darstellungs- und Dokumentationsmöglichkeiten,
um das neue Wissen präsentieren zu können,
müssten schon vorhanden sein.
(3)
Die WissenschaftsWissenschaften
²) haben
nicht erkannt, dass wir nicht nur ein
WORÜBER,
sondern auch ein
WOZU setzen müssen.
•
weil erst die Antwort auf das
WOZU es uns möglich
macht, Entscheidungen zu treffen.
•
weil jedes Handeln VIER funktionsverschiedene
WORÜBER integrieren muss, für die wir
je ein eigenes
WOZU setzen müssen.
Das WOZU nimmt immer Bezug auf das WORÜBER.
(4)
Ein Irrtum unseres Denkens ist, dass wir glauben,
Wissenschaffen über Erkenntnissschaffen betreiben zu können.
Wir können Wissenschaffen über ein WORÜBER unter
Bezug auf ein WOZU betreiben und uns dabei beobachten.
Aus mehreren solcher Beobachtungen können wir dann
vielleicht Gemeinsamkeiten herausfiltern.
Der Irrtum, dass wir Wissenschaffen über Erkenntnissschaffen
betreiben zu könnten ist dadurch entstanden, dass wir nicht
erkannt haben, dass es VIER
funktional verschiedene Arten
von Denkwerken gibt, die mit Methoden geschaffen werden
müssen, die der
Funktion des Denkwerks gemäß sind.
(5)
Das WIE eines Wissenschaffens kann aber nur an dem
Duo von WORÜBER und WOZU gewonnen werden:
Wenn wir ein Meer überqueren wollen,
kann das WIE kein Fahrrad sein.
("Meer"= das WORÜBER | überqueren"= das WOZU).
(6)
Die WissenschaftsWissenschaften haben zwar
erkannt, dass der Versuch, ein WOZU zu finden in einen
Unendlichen Regress oder in einen
Zirkelschluss führt,
weigern sich aber - wohl aus historisch-religiösen Gründen -
den Schluss daraus zu ziehen, dass man
ein WOZU setzen muss.
Diese Situation zeigt die noch heute wirkende Verklemmung
der Wissenschaft zwischen Wissenschaft und Religion:
Die Philosophie, und dazu gehören auch die
WissenschaftsWissenschaften, weigern sich anzuerkennen, dass
wir Menschen unser
WOZU setzen müssen.
Das führende Werk für Studenten der Wissenschafts-
und Erkenntnistheorie zieht sich damit aus der
Verantwortung, dass man diese Aufgabe
als 'mission impossible' bezeichnet.
Schülein/Reitze -UTB 2351 -
Wissenschaftstheorie für Einsteiger - 2002/2016, S. 9-28:
1 Wieso Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie?.
Weil dies bis in unsere Bildung und Erziehung durchschlägt,
werden unsere Heranwachsenden nicht dazu angehalten,
selbstbestimmt ihr persönliches WOZU zu setzen.
Demokratiereife kann so nicht erreicht werden.
Weil der Mensch Beliebiges denken kann, auch
jeden Un-Sinn, befinden sich die WissenschaftsWissenschaften
in einer ausweglosen Situation.
Sie hat nicht erkannt,
•
dass
Beliebigkeit die Grundgegebenheit ist, die
alles Entstehen und alles Schaffen erst möglich macht,
•
und deshalb entschieden werden muss, was existent
bleiben kann - beziehungsweise - was gelungen ist,
•
und deshalb als Entscheidungskriterium nur infrage
kommt, ob das Neue zu etwas gut ist, eine Funktion hat:
Entweder in das Umfeld passt oder verwendbar ist.
Alles was wir tun, ob Denken oder Handeln, muss
von uns durch unser Denken gesteuert werden.
Um unser Denken und/oder Handeln steuern zu können,
müssen wir Wissen schaffen, das Wissen
WORÜBER:
•
sowohl über den Ausführungsprozess,
•
als auch über den Steuerungsprozess.
Das Steuern entscheidet, wie zu verfahren ist.
Entscheiden erfordert Kriterien, die wir nur aus dem WOZU
ableiten können. Denn wir wollen den Ausführungsprozess so
steuern, dass wir die von uns gesetzte Wirkung, das WOZU,
auch erreichen.
Kein Leben hätte überleben können, kein
Denken und Handeln wäre möglich gewesen,
wenn sich in der Evolution nicht auch
ein
WissenWollen manifestiert hätte.
Das Universum, das SichVerändernde, ist ein evolutionäres
Geschehen, in dem uns Menschen die mentalen Fähigkeiten
Bewusstheit, Intuition und Kreativität
zugewachsen sind. Fähigkeiten, von denen wir bisher
kaum Notiz genommen haben.
Weil dem Menschen in der Evolution Bewusstsein zugewachsen
ist, ist er in der Lage, über sein Denken und Wissenschaffen
nachzudenken und Wissen über sein Denken zu schaffen.
Aber er hat bisher nicht erkannt, dass
Wissenschaffen nicht gleich Wissenschaffen ist.
Der Mensch hat nicht erkannt, dass sein WissenWollen
sich auf
funktionsverschiedene Bereiche richtet.
Diese Unterscheidung ist deshalb entscheidend, weil sich
das WIE unseres Wissenschaffens nach dem richten muss
WOZU wir Wissen schaffen wollen, der Funktion des Wissens.
Wir haben die Funktion der Funktion nicht erkannt.
Es ist die
Wirkung des Geschehens,
die das
SichVerändernde ausmacht,
das, was wir
Universum nennen.
Es ist diese
Wirkung, die wir als die
Funktion des SichVeränderns,
als das
WOZU des Geschehens sehen.
Die funktionsverschiedenen
Bereiche unseres Wissenschaffens sind:
•
Unser Handeln in der Welt, in der wir leben.
Wir wollen das Geschehen so steuern können,
dass wir das erreichen, was wir erreichen wollen.
•
Unser Nachdenken über unser Denken und Wissenschaffen
Das, worauf sich unser Wissenwollen richtet, ist
die Welt in uns, unser Denken und Wissenschaffen.
Dies ist uns möglich, weil wir Bewusstsein besitzen:
Wir können unser Denken
beobachten.
Alles ist Geschehen, ein SichVerändern.
Ein Geschehen, das wir in den Fokus nehmen, bezeichnen wir
als Prozess.
Geschehen bewirkt etwas. Das was bewirkt wird, bezeichnen wir
als die Funktion oder das WOZU des Geschehens.
Die drei grundlegenden Funktionen des Geschehens sind:
Verändern - Wiederholen - Verbinden
•
Alles ist immer in Veränderung begriffen.
•
Wenn Geschehen wiederholend ist, wird es
existent:
Sich wiederholendes Geschehen ist dauerhaft und regelmäßig.
Wenn der Ablauf eines Geschehens regelmäßig ist, können
wir den Ablauf erfassen und funktionsgerichtet steuern.
•
Wenn existente Geschehen sich verbinden, können Geschehen
mit neuen, komplexeren Funktionen entstehen.
Ein solches Prozessgeschehen bezeichnen wir als
evolutionär.
Neues Geschehen entsteht durch
Verändern, Wiederholen, Verbinden.
Neues Geschehen muss
funktional sein, dass heißt, sich in den
Geschehenszusammenhang einfügen, in dem es entstanden ist.
Der Geschehenszusammenhang "entscheidet", ob das
neue Geschehen funktional ist und existent bleiben kann.
Dieses Grundgegebenheit ist dem SichVerändernden immanent.
Die Suche nach dem WIE des Wissenschaffens
hat zu der Erkenntnis geführt, dass
das
WIE des naturgegebenen Geschehens auch für
das
WIE des Wissenschaffens und Handelns gilt:
•
Ein kohärentes Modell allen Geschehens ist möglich
Verändern, Wiederholen, Verbinden,
alles Geschehen unterliegt den Grundgegebenheiten
Beliebigkeit - Selbstentscheiden - Funktionalität
Unser Denken kann mehr als nur Wissen schaffen.
Weil
Wissenschaffen für unser
Handeln erforderlich ist,
müssen wir die
Funktionen unseres Handelns
zur Grundlage unserer Forschung machen.
Wir haben bisher NICHT entdeckt, dass unser Handeln
vier
grundverschiedene Funktionen integrierend wahrnehmen muss.
Was wir bisher unbewusst angenommen haben, ist,
dass
Denken Wissenschaffen ist:
Was uns noch nicht wirklich bewusst geworden ist, ist,
dass unser Denken mehr als nur Wissen schaffen kann:
Es sind vier grundverschiedene Funktionen, die wir in jedem
Denken und Handeln integrieren müssen und für die wir
funktional adäquates Denkwerk schaffen müssen:
1
Wissen gewinnen über die Welt, in der wir leben.
2
Regeln vereinbaren und kodifizieren,
wie wir miteinander umgehen wollen.
3
Neue Entitäten oder Regeln kreieren, manchmal ganze Welten, um
die Funktionsziele nach unseren Vorstellungen zu gestalten.
4
Für jedes einzelne der drei vorgenannten
funktional unterschiedlichen Denkwerke eine
Darstellungs- und Dokumentationsmöglichkeit generieren.
Eingehender unten:
"Die VIER Funktionen jeden Handelns begründen
die Felder unseres Denkens und Wissenschaffens"
Dass unser Denken mehr kann als nur Wissen schaffen, ist
eine erste und grundlegende Einsicht unseres Wissenschaffens.
Weil wir alle in unser Denken hineingewachsen sind und so
zu denken, verinnerlicht haben, haben wir viel Unüberprüftes
verinnerlicht. Weil das Unüberprüfte für uns selbstverständlich
geworden ist, kommen wir auch gar nicht mehr auf die Idee,
dieses "Wissen" in Frage zu stellen.
Und wenn wir uns dies bewusst machen, dann wird uns auch
bewusst, dass wir damit auch unsere Lebensgemeinschaften
in Frage stellen. Denn die Werte und Regeln des Miteinander
stellen wir damit auch auf den Prüfstand.
Vielleicht spüren wir dies aber auch schon unbewusst und weigern
uns deshalb, über unser Denken und Wissenschaffen nachzudenken.
Leben ist, um überleben zu können, gezwungen, Wissen zu
schaffen. Wissen schaffen zu wollen, ist fest in uns verankert.
Weil wir Wissen schaffen müssen und wollen,
haben wir dort
Narrative entwickelt,
wo uns keine Antworten möglich waren.
Und wir haben
Gewohnheiten entwickelt,
mit denen wir uns von anderen abgegrenzt haben.
Narrative und Gewohnheiten haben wir - weil sie den Kern unser
Gemeinschaft ausmachten, zu Gesetzen des Miteinander gemacht.
Offensichtlich ist, dass
Wissenschaffen und
Handeln
sich nicht voneinander trennen lassen.
Weil wir bisher NICHT entdeckt haben,
dass jedes menschliche Handeln es erfordert,
VIER grundverschiedene Funktionen integrierend wahrnehmen,
fehlt uns das Grundverständnis für
ein
funktionsbezogenes Denken und Handeln.
Dadurch wird verhindert:
Ein kohärentes Verständnis allen Geschehens
Mit dem Bewusstwerden der vier Funktionen jeden Handelns
können wir die Bereiche unseres Wissenschaffens, Lernens
und Forschens "sachgemäß" ordnen
³). 'Sachgemäß' bedeutet
soviel wie
funktional oder
verwendungsgemäß.
Der Bezeichner logisch wäre hier fehl am Platze.
Mit dieser Erkenntnis können wir ein Ordnungssystem schaffen,
•
in dem jedes Geschehen einen
eigenständigen, funktionalen Standort hat, und
•
in dem deutlich wird, dass
die AufeinanderBezogenheit dieser vier Funktionen
ein intergraler Bestandteil unserer Forschung sein muss.
Weil unser Handeln VIER verschiedene Funktionen
erfüllen muss,
•
sollten wir auch das Wissenschaffen über unser
Denken und Forschen funktional gliedern
in
vier Wissenschaftsbereiche.
•
muss unser Handeln für
jedes Handeln
und für jede der
vier Funktionen
eine Funktionsziel, ein WOZU, setzen.
Solange wir dies nicht erkannt haben, ist ein ganzheitliches
und kohärentes Verständnis allen Geschehens nicht möglich.
Weil unser Handeln
VIER verschiedene Funktionen erfüllen muss,
•
müssen wir die Denkgüter schaffen, die wir
benötigen, um im Ausführungsprozess jedes der
vier Funktionsziele verwirklichen zu können.
Die unterschiedlichen Funktionen, die wir in jedem Handeln
integrieren müssen und für die wir die funktional
adäquates Denkwerk schaffen müssen, sind:
1
Wissen gewinnen über die Welt, in der wir leben,
um den Ausführungsprozess funktionsgerichtet steuern
zu können. (Wissenschaffen, Physik, Astronomie, Geologie,
Biologie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften, ...)
2
Wir müssen Regeln vereinbaren und kodifizieren,
wie wir miteinander umgehen wollen.
(Sitten und Gebräuche, Ethik, Recht, ...)
3
Neue Entitäten oder Regeln kreieren, manchmal ganze Welten, um
die Funktionsziele nach unseren Vorstellungen zu gestalten.
(Design, Konstruktion, Logik, Spiele, Kunst, Musik, ...)
4
Für jedes einzelne der drei vorgenannten
funktional unterschiedlichen Denkwerke eine
Darstellungs- und Dokumentationsmöglichkeit generieren.
Damit können wir unsere Denkwerke weiterverarbeiten,
miteinander teilen, speichern und an die kommenden
Generationen weitergeben.
Dies gilt auch für die Darstellungs- und
Dokumentationsmöglichkeiten selber.
Wir müssen uns bewusst machen, dass wir Denkwerke
mit unterschiedlichen Funktionen, also
realwissenschaftliche,
sozialwissenschaftliche,
kreativwissenschaftliche,
sprachwissenschaftliche
Denkwerke
nicht miteinander verbinden,
vermischen oder verarbeiten können
ohne Chaos und Unsinn zu erzeugen.
Weil Denken, Wissenschaffen und Forschen ein
realwissenschaftliches Tun ist, also Wissen über die Realität
schafft, können Erkenntnisse nicht mit Hilfe selbst kreierter
Regeln der Logik geschaffen oder verarbeitet werden.
Dass wir mathematische Modelle der Realität nutzen können,
um unser Handeln zu planen und zu steuern, hat seinen Grund
darin, dass nur das existent bleiben kann, was regelmäßig ist.
Weil unser Wissenschaffen eine reales Tun ist, dass funktional
angemessenes Wissen über unser Wissenschaffen schaffen will,
kann der Versuch, Wissen über Wissenschaffen mit Hilfe selbst
kreierter Regeln der Logik schaffen oder verarbeiten zu wollen,
nicht gelingen.
Weil wir über unser Wissenschaffen nicht voraussetzungslos
nachgedacht haben, haben wir einen Unterschied gesetzt zwischen
dem sichtbaren Geschehen und unserem nicht-sichtbarem Denken
Und weil sich das sichtbare Geschehen durch mathematisch
formulierte Modelle darstellen lässt, haben wir unbewusst
geglaubt, unser Denken ließe sich auch durch selbstkreierte
Denkwerke, eben die Regeln der Logik, erfassen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (
DFG) setzt noch heute
als Aufgabe der Wissenschaft die
Suche nach Wahrheit ⁴).
Aber weder ihre Denkschrift noch irgendein Forschungs-
ergebnis zeigen auf, wie man etwas überprüfen könnte.
Der Beliebigkeit ist damit Tür und Tor geöffnet.
Solange wir nicht erkannt hatten, dass Denken VIER Funktionen
erfüllt, richtete sich unser Bemühen, etwas zu überprüfen, auf
das Geschehen in der Wirklichkeit, der Realität, dem Universum
Zwischen
Denken und
Wissenschaffen haben wir
nicht wirklich einen Unterschied gemacht.
Die Wissenschaft hat nach Kriterien gesucht, die es möglich
machen sollten festzustellen, was mit "wahr" gemeint ist.
Es sind unterschiedliche "Wahrheitstheorien" vorgeschlagen
worden, die das Problem aber nicht lösen konnten.
Der mit dem Bezeichner "Wahrheit" verbundene Anspruch
stammt aus dem Religiösen und verlangt Absolutheit.
Die wissenswissenschaftliche Forschung wagt auch heute
noch nicht, diese letzte Bastion religiösen Einflusses aufzugeben.
Auch wenn man sich dessen vielleicht nicht deutlich bewusst
geworden ist: Nach einen Vergleichsmaßstab hat man gesucht.
Dass die Vergleichskriterien nur aus dem gewonnen werden
können, das bewirkt werden soll, dem WOZU des zu Schaffenden,
ist hier schon aufgezeigt worden.
Die grundlegende Schwierigkeit für die wissenswissenschaftliche
Forschung war, dass es vier grundverschiedene Funktionen gibt,
und damit vier grundverschiedene Arten von Vergleichsmaßstäben.
Mit der Erkenntnis das alles Geschehen funktional ist und damit
ein WOZU hat, mit dem alles Neue überprüft werden kann, sowohl
das, was in der Natur geschieht, als auch das, was wir schaffen,
damit ist auch das sogenannte
Wahrheitsproblem gelöst.
Was die Wissenschaft und die Menschheit aber noch nicht erkannt
und verinnerlicht haben ist, dass wir die Funktion, das WOZU,
setzen müssen und dass dies eine Naturgegebenheit ist,
der wir uns nicht entziehen können.
In unserer evolutionären Entwicklung mussten wir Narrative
erfinden, um den Zwang des WissenWollens zu gehorchen.
Weil diese Narrative unüberprüfbar waren,
mussten sie als
absolut gültig gesetzt werden.
Aus dieser Entwicklung heraus herrscht unter den Menschen,
auch unter den Wissenschaftlern, noch immer der Glaube
an die Möglichkeit des Absoluten.
Dies gilt zum Beispiel für Bezeichner wie "neutral" oder "objektiv".
Wir haben bis heute nicht erkannt, dass man, um etwas feststellen
zu können, wissen muss, wie man etwas feststellen kann.
Wie soll man etwas überprüfen können,
wenn man keinen Maßstab hat?
Wir haben alle - bewusst oder unbewusst - nach dem
Sinn unseres Lebens gesucht und haben dies auch als Suche
nach der "Wahrheit" empfunden. Denn das, was wir bei
'Sinn' und bei 'Wahrheit' fühlen, hängt eng zusammen.
Wir haben danach gesucht, weil wir damit
viel verbinden, was wir uns wünschen, was
aber real nicht wirklich zu erreichen ist.
Und das hat uns anfällig gemacht für Narrative,
die manche Menschen sich ausdenken,
um uns nach ihrem Willen zu lenken.
Weil diese Narrative nicht überprüfbar sind, werden sie
als
wissenschaftlich gesichert oder
als von Gott gegeben
absolut gesetzt.
Aktuell ist die Menschheit immer noch - wie seit Anbeginn des
Menschwerdens - in unüberprüfbaren Aussagen verstrickt.
Erst wenn wir erkennen, dass nicht
Kausalität,
sondern
Funktionalität dem Geschehen im
Universum zugrunde liegt, werden wir verstehen,
dass
WIR für unser Handeln verantwortlich sind.
Und erst wenn wir dies akzeptieren, hat
das Überleben unserer Spezies eine Chance.
Um erfolgreich zu handeln zu können, müssen wir
den Ausführungsprozess steuern können.
Solange wir uns aber nicht bewusst werden, wozu wir
für jedes Denken und für jedes Handeln, ein WOZU
setzen
müssen , ist ein sinnvolles, ein funktionales
Wissenschaffen und Handeln nicht möglich.
Die Wissenschaften, die sich mit dem Wissenschaffen
befassen, haben nicht erkannt, dass alles,
alles Denken und alles Handeln eines WOZUs bedarf.
Deshalb konnten sie auch nicht fragen,
wozu es eines WOZUs bedarf.
Dies bedeutet, dass unser Denken, Wissenschaffen und
Forschen wozu-los war, sofern wir nicht intuitiv oder
- aufgrund der sachlichen Gegebenheiten gezwungen - für
unser Schaffen ein WOZU, eine Zielfunktion gesetzt haben.
Wozu es eines WOZUs bedarf ist, einfach zu verstehen:
Wenn wir ein
Denkwerk schaffen wollen, dann müssen
wir wissen, wozu dieses Denkwerk verwendet werden soll.
Denn, wenn das neue Werk verwendbar sein soll, dann müssen wir
aus dem Verwendungszweck, dem WOZU, die Kriterien herzuleiten,
die erfüllt sein müssen, damit wir das Wissen schaffen können,
mit dem wir unser Handeln wozu-orientiert steuern können.
Ob das neue Wissen verwendbar ist, können wir dadurch
prüfen, dass wir das neue Wissen
anwenden.
Weil wir die Bedeutung des WOZUs noch nicht erkannt hatten,
sind wir auch nicht auf die Idee gekommen zu fragen:
WOZU nutzen wir unser Denken?
Deshalb haben wir auch nicht erkannt,
•
dass unser Denken für jedes Handeln
vier Funktionen integrierend wahrnimmt und
•
dass wir
Denkwerke mit unterschiedlicher
Funktion schaffen können.
Wissen ist nur eines der vier Denkwerke.
Einzelheiten sind in vorhergehenden Abschnitten zu finden.
Dieses Traktat will Antworten präsentieren auf die Frage,
wie wir Produkte des Denkens schaffen müssen um
erfolgreich denken und handeln zu können.
Die grundlegendste Erkenntnis ist:
Wir müssen für jedes Schaffen ein
WOZU setzen
<--
¹)
edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/docId/828
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-9913
Debatte 5 – Kausalität
Streitgespräche in den Wissenschaftlichen Sitzungen
der Versammlung der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften am 9. Dezember 2005 und 5. Mai 2006
Autoren:
Harald Fritzsch, Siegfried Großmann, Martin Hellwig,
Reinhold Kliegl, Christoph Markschies,
Jürgen Mittelstraß, Jürgen Osterhammel,
Ortwin Renn, Christine Windbichler, Anton Zeilinger
Teilnehmer:
Ash, Mitchell; Bredekamp, Horst; Fritzsch, Harald;
Gethmann, Carl Friedrich; Großmann, Siegfried;
Hasinger, Günther Gustav; Hellwig, Martin;
Klein, Wolfgang; Kliegl, Reinhold; Lucas, Klaus;
Markl, Hubert; Markschies, Christoph; Menzel, Randolf;
Mittelstraß, Jürgen; Nida-Rümelin, Julian;
Osterhammel, Jürgen; Renn, Ortwin; Rösler, Frank;
Sauer, Joachim; Scheich, Henning; Voßkamp, Wilhelm;
Wagner, Rudolf; Windbichler, Christine; Zeilinger, Anton
-->
²) WissenschaftsWissenschaften sind:
Wissenschafts- und Erkenntnistheorie
Wissenschafts- und Erkenntnisphilosophie
Wissenschaftsforschung
³) Hans-Josef Heck
Wissenschaffen und Handeln
Eine Grundlegung der Wissenschafts- und Wirtschaftstheorie
9.5.1 Die Neuordnung der Wissenschaftsbereiche
Gardez!, Remscheid 2008, Seite 61f.
⁴) Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (
DFG) setzt noch heute
als Aufgabe der Wissenschaft die
Suche nach Wahrheit.
Sie schreibt in ihrer
Denkschrift zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis:
"Forschung im idealisierten Sinne ist Suche nach Wahrheit."
In: Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis - Denkschrift
Safeguarding Good Scientific Practice - Memorandum
-
Empfehlungen der Kommission
„Selbstkontrolle in der Wissenschaft“
Recommendations of the Commission on
Professional Self Regulation in Science
S.40, "2.1 Normen der Wissenschaft"
Print-ISBN 978-3-527-33703-3
© 1998, erste Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
© 2013, ergänzte Auflage, WILEY-VCH Verlag, Weinheim
Siehe Literaturverzeichnis von
Hans-Josef Heck
Wissenschaffen und Handeln
Eine Grundlegung der Wissenschafts- und Wirtschaftstheorie
Gardez!, Remscheid 2008
Recherchen im Internet