Hans-Josef Heck
Nur unser Wissenschaffen kann uns zu Menschen machen
•
Wirklichkeitskonformes Denken
und Wissenschaffen⁸)
Ein kohärentes¹) Verständnis allen Geschehens ist möglich
¹) engl. coherent =
(einheitlich + zusammenhängend + schlüssig + stimmig + folgerichtig + verständlich)
Version 0.6.1i - 24.08.-21.09./20.10.2018
Unser Handeln ist auf das gerichtet, in dem wir leben. Weil wir
des Phyischen unmittelbar gewahr werden, herrscht in unseren
Vorstellungen und in unserer Sprache das Physische vor.
Wenn wir vom 'Universum' sprechen, dann haben wir
die Planeten und das Weltall vor Augen.
Was aber die
'Welt in der wir leben' ausmacht,
das müssen wir erst einmal erkunden.
Wenn wir Wissen oder andere Denkgüter schaffen wollen,
benötigen wir als Auswahlkriterium ein WOZU: WOZU wir
das Denkgut verwenden wollen, das wir schaffen wollen.
Alles was geschieht, auch unser Denken und Handeln,
muss, wenn es erfolgreich sein soll,
ein WOZU haben, das in das Umfeld passt.
Jedes Geschehen wird von seinem Umfeld daraufhin
überprüft, ob es in dieses oder zu diesem Umfeld passt.
Wir könnten uns von Tieren dadurch unterscheiden,
dass wir unsere Bewusstheit nutzen, um zu entscheiden,
welches Ziel, welches WOZU wir verwirklichen, welchen Sinn,
welche Funktion wir unserem Handeln geben
wollen.
Wir sind - von Natur aus - gezwungen, für jedes
Handeln ein WOZU, ein Funktionsziel zu
setzen.
Wenn wir Möchte-gern-Menschen in Frieden
miteinander leben wollen, müssten wir dies als
WOZU unseres Forschens und Wissenschaffens setzen.
Wir haben aber noch nicht einmal begonnen zu versuchen,
eine Möglichkeit zu entdecken, diesen Weg zu gehen. Dies
zeigt ganz eindeutig ein Vergleich unseres Verhaltens mit
dem Verhalten eines Schimpansen-Clans in Ngogo in
Uganda.
⁵)
Menschwerdung ist ein evolutionärer Prozess.
Auf den Zwang, ein WOZU setzen zu müssen, haben wir reagiert:
Wir haben unüberprüfbare Narrative geschaffen, um unserem
Handeln ein WOZU, einen Sinn, ein Funktionsziel zu geben.
Der Mensch hat aber schon früh gespürt, dass die Beliebigkeit in
der Funktionsweise des allen Geschehens ihm die Freiheit
gibt, über das WOZU seines Handelns selbst zu Entscheiden.
Der Mensch hat immer wieder versucht, eine Begründung
zu finden für sein Recht auf Selbstbestimmung .
In der Aufklärung ist ein solcher Schritt zu sehen.
Die Philosophie hat die Notwendigkeit, ein WOZU zu setzen,
dadurch "zu lösen" versucht, dass sie die Notwendigkeit,
ein WOZU setzen zu müssen, aus ihrem Denken verbannt hat.
Die Pädagogik hat aber schon lange herausgefunden, dass
die Entwicklung der Persönlichkeit davon abhängig ist,
ob Lernen selbstbestimmt erfolgen kann oder nicht.
Die mentalen Fähigkeiten, die uns in der Evolution zugewachsen
sind, befähigen uns, die Regelmäßigkeiten des Geschehens
zu erkennen und beliebig zu nutzen.
Weil alles Handeln erfordert, Entscheidungen zu treffen,
ein WOZU zu setzen und weil viele unserer Entscheidungen
globale Wirkungen haben, ist die Frage, WER diese
globalen Entscheidungen trifft, zu einer Schicksalsfrage
für die Menschheit geworden.
Wissen ist das, was
•
wir verwenden können, um unser Handeln zu steuern
•
und durch unser Handeln überprüfen können.
Wissenschaffen über Wissenschaffen ist ein
realwissenschaftliches
Tun, das für alles
Denken grundlegend ist.
Unser Denken kann vier grundlegend verschiedene Funktionen
wahrnehmen und dementsprechend vier grundlegend verschiedene
Denkgüter schaffen:
realwissenschaftliche,
gemeinschaftswissenschaftliche,
kreativwissenschaftliche und
sprachwissenschaftliche:
Die Wissenschafts- und Erkenntnisforschung
³) hat
nicht erkannt,
dass man diese vier
funktional verschiedenen Denkgüter nicht
miteinander verbinden, vermischen oder verarbeiten kann,
ohne Chaos und Unsinn zu erzeugen.
Sie verarbeitet realwissenschaftliche Aussagen (Wissen)
mit kreativwissenschaftlichem Regelwerk (Logik).
Unsere Wissenschafts- und Erkenntnisforschung hat
nicht erkannt,
dass Setzungen im VORAUS über das, was es zu entdecken gilt,
zu unlösbarem Problemen führt. (Beispiel: Kausalitätsprinzip)
Unsere Wissenschafts- und Erkenntnisforschung hat
nicht erkannt,
dass man aber ein WOZU, eine Funktion, setzen muss, die das zu
schaffende Wissen erfüllen soll. (Beispiel: Wahrheitsproblem)
Unsere Wissenschafts- und Erkenntnisforschung hat
nicht erkannt,
dass wissenschaftlich gesichertes Wissenschaffen nicht auf einer
Weltanschauung als WOZU aufgebaut werden kann. Dies führt
nicht nur zu Unfrieden, sondern auch zu Mord und Zerstörung.
Wenn wir die Beliebigkeit in der Funktionsweise des Universums
nutzen wollen, müssen wir für jedes Wissenschaffen, auch für
das Wissenschaffen über das Wissenschaffen, ein WOZU setzen.
Das WOZU des Wissenschaffens über das Wissenschaffen kann nur
in der Grundgegebenheit allen Geschehens selbst liegen.
Nur ein
WOZU ist für alle Menschen gleich:
Alle Menschen wollen Überleben, müssen deshalb Handeln.
Handeln erfordert Wissen, das wir schaffen müssen.
Wissenschaffen erfordert ein WOZU, das wir
setzen müssen.
Diese Ur-Gegebenheit allen Lebens wird von unserem
Bildungs- und Erziehungssystem missachtet:
Denkens, Lernen und Forschen
mit Bewusstheit und Selbständigkeit
wird verhindert.
Die Gesamtheit allen Geschehens,
das wir als Universum bezeichnen,
ist ein Entscheidungszusammenhang:
Ob ein neues Geschehen 'existent' bleiben kann,
entscheidet sich an der
Funktionalität der Wirkung eines neuen Geschehens:
Nicht die Ursache ist für
Existenz und Evolution eines Geschehens entscheidend,
sondern die
Funktionalität der Wirkung.
Die Funktionsweise allen Geschehens verbindet
Beliebigkeit und Regelmäßigkeit.
Unsere Wissenschaft hat bisher nicht erkannt, dass
dies die
Grundgegebenheit allen Geschehens ist.
Es sind 'Polige Beziehungen', hier zwischen
Beliebigkeit und Regelmäßigkeit,
die alles Geschehen antreiben.
Erst die Spannung aus Regelmäßigkeit und Beliebigkeit
macht
Existenz und
Evolution möglich.
Weil jedem Geschehen diese Funktionsweise immanent ist,
ist
jede Existenz eine
Individualität.
Aber nicht nur "Jede
Jeck is anders.", auch
jedes
Blatt und jeder
Stein sind anders.
(1) Wissenschaftlichkeit verlangt, dass
als wissenschaftlich nur das gilt, was
von jedermann jederzeit überprüft werden kann.
"Überprüfen" verlangt ein
Kriterium
mit dem
überprüft werden kann.
Die Forderung, dass Aussagen der "Wahrheit"
entsprechen sollen, ist ein unbestimmter Anspruch,
von dem keine Kriterien hergeleitet werden können,
um eine Aussage überprüfen zu können.
Die Intention dieses Anspruchs verlangt
•
für eine Urteilsfindung
Übereinstimmung:
Die Berichterstattung über tatsächliche Geschehnisse
soll mit den tatsächlichen Geschehnissen übereinstimmen.
•
von unserem Wissenschaffen
Wahrhaftigkeit:
Unser Wissenschaffen muss offen sein:
•
Es muss die Zielsetzungen offen legen, denen es folgt,
und es muss die Entscheidungskriterien offen legen,
die es davon hergeleitet hat.
•
Es muss alle Antworten offen legen und überprüfen.
(2) Das Universum ist ein
ununterbrochen sichveränderndes Geschehen.
Um die Funktionsweise des Universums zu ergründen, hat man
aus der Beobachtung, dass das Vorher das Nachher bewirkt,
geschlossen, dass das Vorher entscheidend sei für da Nachher.
Deshalb hat man das Vorher als
Ursache und das Nachher
als
Wirkung bezeichnet und diesen Zusammenhang als
die Funktionsweise allen Geschehens angesehen
und als
Kausalitätsprinzip bezeichnet.
Diese Annahme konnte bis heute nicht überprüft
werden.
⁶)
Sie stimmt zum Beispiel nicht
mit den Beobachtungen Darwins überein.
Jedes Geschehen wird von seinem Umfeld daraufhin
überprüft, ob es in dieses oder zu diesem Umfeld passt.
Die jahrtausendealte Vermutung, dass für
das Geschehen im Universum
Ursachen entscheidend seien,
ist damit zu einem Glaubenssatz geworden:
Nicht die
Ursache, sondern die
Wirkung steht
in allem Geschehen auf dem Prüfstand.
Das Gleiche gilt für unser Denken und Handeln.
Das, was wir schaffen, müssen wir daraufhin überprüfen,
ob die Wirkung erzielt worden ist, die wir gesetzt haben.
Ob Natur oder Kultur:
Funktionalität ist das,
was
Wissenschaftlichkeit ausmacht.
(3) Ein ganzheitliches, kohärentes Verständnis allen Geschehens
wird nur deshalb möglich, weil alles Geschehen
einen funktional geschlossenen Zusammenhang bildet.
(4) Überprüfbarkeit ist nur deshalb gegeben,
weil alles Geschehen funktional ist.
Unser Denken steuert unser Handeln.
Unser Handeln will die Wirklichkeit verändern.
Wir
wollen eine von uns
gesetzte Wirkung erreichen.
Deshalb muss unser Denken wirklichkeitskonform sein.
Wenn wir unser Denken steuern wollen und wenn
wir unsere Denkgüter überprüfen wollen,
dann müssen wir wissen,
wie die Wirklichkeit funktioniert.
Wir müssen die Funktionsweise des Universums entdecken.
Die grundlegenden Erkenntnisse, die unserer Wissenschafts- und
Erkenntnisforschung fehlen und daher ein wissenschaftlich
gesichertes Wissenschaffen unmöglich machen, sind:
•
Die Funktionsweise des Universums zu entdecken, ist
kein philosophisches Problem, sondern ist Wissenschaffen,
das heißt, es ist ein realwissenschaftliches Forschen.
•
Wissenschaffen muss
Setzungen im VORAUS über die zu
entdeckende Funktionsweise des Universums ausschließen.
•
Wissenschaffen muss aber das
WOZU setzen, die Funktion,
die das zu schaffende Wissen erfüllen soll.
Das neue Wissen ist andernfalls nicht verwendbar
und dann auch nicht überprüfbar.
Davon auszugehen, dass Geschehen einem
"Kausalitätsprinzip"
⁴)
gehorche, ist eine Sackgasse, die
unser Lernen und Forschen seit Jahrtausenden blockiert.
Die entdeckte
Funktionsweise allen Geschehens
ist die einzig mögliche, die ein Existentwerden und eine Fort-
entwicklung des Existentgewordenen (Evolution) möglich macht:
Sie verbindet
Beliebigkeit und
Regelmäßigkeit derart, dass ein
sinnbezogenes Entscheiden erforderlich wird (->
Kapitel 02 u 07)
Es ist die
Beliebigkeit, die unserem Denken
die Freiheit lässt zu denken, was immer wir wollen.
Wir können diese Freiheit nutzen, um kreativ Neues zu schaffen
oder um Geschehen zu erdenken, die nicht überprüfbar sind,
an die wir nur glauben können.
Wenn wir aber von dem, an das wir glauben sollen, die
Entscheidungskriterien für die Regeln des Miteinanders herleiten,
kann die Menschheit nicht in Frieden miteinander leben.
Der Sinn unseres Lebens ist das WOZU unseres Handelns.
Mit der Beliebigkeit in der Funktionsweise allen
Geschehens ist uns aber
•
nicht nur die
Freiheit unseres Denkens und Handelns gegeben,
•
sondern auch die
Verantwortlichkeit für unsere Entscheidungen zugewachsen.
Diese Verantwortlichkeit können wir nicht
auf irgendwelche Instanzen - gleich welcher Art - überwälzen.
Verantwortung ist nicht delegierbar.
Mit der uneingeschränkten Beliebigkeit unseres Entscheidens
ist uns die Verantwortung für unser Entscheiden zugewachsen.
Dies gilt gerade auch für unsere Wissenschaftsphilosophie,
die "von Amts wegen" die Grundlagen unseres
Wissenschaffens, Lernens und Forschens schaffen soll.
Wir
sind uns aber des Unterschieds zwischen
•
dem WARUM eines Geschehens und
•
dem WOZU eines Geschehens
nicht bewusst
Wohl die Mehrheit der Menschen möchte glauben,
sie müssten einem WARUM folgen, das vorgegeben sei.
Aber alles Geschehen, auch das was wir schaffen,
ist WOZU-gesteuert.
Wenn wir unsere Bewusstheit nutzen, können wir dies erkennen.
Alles Geschehen entwickelt sich nach dem Prinzip
von Versuch und Irrtum.
Die Entscheidung über das Existentbleiben erfolgt im Nachhinein.
•
Auf das Entscheiden des Geschehens im Universum
haben wir keinen Einfluss.
•
Aber die Beliebigkeit/Freiheit unseres Denkens und Handelns
zwingt uns, unsere Bewusstheit zu nutzen:
Denn die Wirkungen unseres Handelns treten
oft erst so spät ein, dass wir keine Chance haben,
aus den Folgen unserer Fehlentscheidungen zu lernen.
Philosophie und wissenswissenschaftliche Forschung gehen
- im Gegensatz zu den Einzelwissenschaften - davon aus,
dass Geschehen
ursachenbedingt verläuft.
Die Einzelwissenschaften gehen - wenn vielleicht auch unbewusst -
davon aus, dass Geschehen
wirkungsgerichtet vor sich geht.
Die Frage, die die wissenswissenschaftliche Forschung
beantworten muss, ist:
Ist die entscheidende Grundgegebenheit des Universums
Funktionalität oder
Kausalität ?
Philosophie und philosophische Wissenschafts- und
Erkenntnisforschung haben diese Frage noch nicht beantwortet.
Es ist zu beobachten und es lässt sich zeigen,
dass alles Geschehen ein Entscheiden erfordert:
•
Eine FUNKTION, ein WOZU, ist
allem Geschehen als WIRKUNG immanent.
•
Unserem Denken und Wissenschaffen ist es nicht möglich,
•
einen "sinnvollen" Begriff zu bilden,
ohne ein WOZU zu setzen.
•
etwas zu überprüfen,
ohne ein WOZU zu besitzen.
Denn erst das WOZU macht es möglich, die Vergleichsgegebenheit
als Entscheidungskriterium herzuleiten, das erforderlich ist,
um etwas überprüfen zu können.
Die philosophische Wissenschafts- und Erkenntnisforschung
hat dies NICHT erkannt, weil sie sich durch
viele Setzungen im VORAUS und durch viele Narrative
den Weg zu ÜBERPRÜFBAREN Denkgütern versperrt hat.
Der Funktionsweise menschlichen Handelns entspricht
im Prinzip der Funktionsweise des Geschehens im Universum
(->
Kapitel 02 und 07) mit dem Unterschied, dass JEDES
menschliche Handeln nicht nur eine, sondern VIER
grundverschiedene Funktionen
integrierend wahrnimmt.
Weil wir dies bisher NICHT entdeckt haben,
fehlt uns das Grundverständnis für ein
funktionsbezogenes Denken und Handeln.
Dadurch wird
ein kohärentes Verständnis allen Geschehens
verhindert.
Mit dem
Bewusstwerden der
vier Funktionen jeden Handelns
können wir die Bereiche unseres Wissenschaffens, Lernens und
Forschens
wirkungsgerichtet / verwendungsorientiert ordnen.
Der Bezeichner logisch wäre hier fehl am Platze.
Mit dieser Erkenntnis können wir ein Ordnungssystem schaffen,
•
in dem jedes Geschehen seinen funktionalen Standort hat
•
und in dem deutlich wird, dass das,
was den Zusammenhang dieser vier Funktionen ausmacht,
auch integraler Bestandteil unserer Forschung sein muss.
Weil unser Handeln VIER verschiedene Funktionen erfüllen muss,
•
sollten wir unser Wissenschaffen, Lernen und Forschen
funktional gliedern in vier Wissenschaftsbereiche.
Weil unser Handeln VIER verschiedene Funktionen erfüllen muss,
•
müssen wir in
jedem Handeln
für jede der
vier Funktionen
eine Funktionsziel, ein WOZU
setzen.
Solange wir dies nicht erkannt haben, ist ein ganzheitliches
und kohärentes Verständnis allen Geschehens nicht möglich.
Weil unser Handeln
VIER verschiedene Funktionen erfüllen muss,
•
müssen wir für jede dieser vier Funktionen das Denkgut
schaffen, das wir benötigen, um im Ausführungsprozess
jedes der vier Funktionsziele verwirklichen zu können.
Die unterschiedlichen Funktionen, die wir in jedem Handeln
integrieren müssen und für die wir das funktional
adäquate Denkgut schaffen müssen, sind:
1
Wissen gewinnen über die Welt, in der wir leben,
um den Ausführungsprozess funktionsgerichtet steuern
zu können. (Wissenschaffen, Physik, Astronomie, Geologie,
Biologie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften, ...)
2
Regeln vereinbaren und kodifizieren,
wie wir miteinander umgehen wollen.
(Sitten und Gebräuche, Ethik, Recht, ...)
3
Neues kreieren,
•
um die Funktionsziele
nach unseren Vorstellungen zu gestalten oder auch um
•
neue Entitäten oder neue Regeln zu schaffen,
manchmal auch ganze Welten
(Design,Konstruktion,Logik,Spiele,Kunst,Musik, ...)
4
Für jedes der vier funktional unterschiedlichen Denkgüter
Möglichkeiten generieren, das Denkgut darzustellen,
zu dokumentieren und zu kommunizieren
Damit können wir unser Denkgut funktionsgerecht
weiterverarbeiten, miteinander teilen, speichern
und an kommende Generationen weitergeben.
Wir müssen uns bewusst machen, dass wir Denkgüter
mit unterschiedlichen Funktionen, also
realwissenschaftliches,
sozialwissenschaftliches,
kreativwissenschaftliches,
sprachwissenschaftliches
Denkgut
nicht miteinander verbinden, vermischen oder
verarbeiten können ohne Chaos und Unsinn zu erzeugen.
Das Universum ist ein
ununterbrochen sichveränderndes Geschehen.
Die Funktionsweise
allen Geschehens und allen menschlichen Schaffens
ist dem Grunde nach gleich.
Geschehen können
beliebig entstehen oder geschaffen werden.
Ohne die
Beliebigkeit des Entstehens von Geschehen wäre
weder ein Existentwerden noch eine Entwicklung zu immer
komplexerem Geschehen (Evolution) möglich.
Die Funktionsweise des Geschehens im Universum
müssen wir auch unserem Wissenschaffen, Forschen und Lernen,
unserem Denken und Handeln zugrunde legen (->siehe
Kapitel 06).
Geschehen entstehen
beliebig und
können
beliebig geschaffen werden.
Geschehen werden dauerhaft existent,
wenn sie
regelmäßig sind.
Geschehen bleiben dauerhaft existent,
wenn sie
funktional sind.
Wenn Neues unbegrenzt existent bleiben oder geschaffen
werden könnte, würde ein freies Entstehen und Schaffen bald
nicht mehr möglich sein.
Die Chance der Beliebigkeit des Entstehens und Schaffens zwingt,
über das Existentbleiben eines neuen Geschehens zu entscheiden.
Ein neues Geschehen kann dann -und nur dann- existent
bleiben, wenn es zum Umfeld oder in das Umfeld passt.
Wir bezeichnen dies als die
Funktionalität des neuen Geschehens.
Funktionalität ist die Existenzbedingung des Universums.
Die Funktionsweise des Universums/allen Geschehens ist
entscheidungsgesteuert.
Aber nicht ursachenbedingt, sondern
wirkungsgerichtet.
Die Entdeckung der vier grundlegend verschiedenen Funktionen
unseres Handelns legt die wissenswissenschaftlichen Grundlagen
für unser Denken und Handeln im Bereich des Miteinanders.
Die reale Entwicklung in diesem Bereich ist bereits weit
fortgeschritten. Obwohl diese Entwicklung für das Überleben
jedes Einzelnen sowie für das Überleben der Spezies Mensch
von grundlegender Bedeutung ist, hat dieses Denken noch
keinen Eingang in unser Bildungssystem gefunden. Ganz im
Gegenteil. Unter dem Vorwand, eine politische Beeinflussung
vermeiden zu wollen, wird jedes Aktivwerden in diesem Bereich
verhindert. Ein Lernen ohne Anwenden ist aber nutzlos.
Die Unterscheidung von Bereichen menschlichen Handelns wird
dazu benutzt, unseren Heranwachsenden das Entscheiden
wollen
in grundlegenden Fragen der Organisation menschlichen
Zusammenlebens zu nehmen.
Das Recht selbstbestimmten Entscheidens ist aber schon in
der Funktionsweise des Geschehens im Universum immanent.
Auch wenn wir versucht haben, dieses Recht in unserem Grund-
gesetz zu verankern: Dieses Recht wird in der Praxis eher
verneint und versteckt hinter Argumenten wie Elternrecht,
Unmündigkeit, ...
Ein globales Miteinander der Menschen erfordert,
dass möglichst jeder Einzelne in der Lage ist, sich
seiner eigenen Interessen bewusst zu werden und
alle in der Lage sind, diese aufeinander abzustimmen
und gemeinsam zu behaupten und durchzusetzen.
Die mentalen Fähigkeiten, die uns in der Evolution zugewachsen
sind, befähigen uns, die Regelmäßigkeiten des Geschehens
zu erkennen und beliebig zu nutzen.
Weil alles Handeln erfordert, Entscheidungen zu treffen, und
weil viele unserer Entscheidungen globale Wirkungen haben,
ist die Frage, WER diese globalen Entscheidungen trifft,
zu einer Schicksalsfrage für die Menschheit geworden.
¹)
Denkschrift zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis:
"Forschung im idealisierten Sinne ist Suche nach Wahrheit."
<--
²)
⁴)
⁶)
Debatte 5 – Kausalität
Streitgespräche in den Wissenschaftlichen Sitzungen
der Versammlung der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften am 9. Dezember 2005 und 5. Mai 2006
-->
³)
Philosophische Wissenschafts- und Erkenntnisforschung:
Wissenschafts~philosophie, ~theorie, ~forschung
Erkenntnistheorie/Epistemologie
⁵)
"Kampf der Kriegeraffen" - Dokumentarfilm
Die Beobachtung über 20 Jahre zeigt die hohe
Ähnlichkeit in VERHALTEN und Körperbau.
GB 2016, ZDF - arte 20.09.2018
⁸)
Im Internet zu finden unter: