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Hans-Josef Heck

Bewusstes  Denken und  Entscheiden

 
Version 0.4.0k  -  16.03.-16.04.2019
 
 
Die  Gaube  der aktuellen
 
Wissenschaftswissenschaften an die Logik
 
blockiert alles  Wissenschaffen,  Denken  und  Entscheiden.
 

Vorausgesetzt werden:

 
•   Was wir noch entdecken müssen   •
 
um  unsere  Welt  verändern  zu  können
 
Wie sich zurechtfinden  im  Universum  und  in unserer Welt?
 
 •   Das Universum  -  Unsere Welt  -  Unser Handeln
 
Eine  Wissens- und Kulturwende  tut not  -  Ein Abstract
 
Wir wollen uns zurechtfinden im Universum und in unserer Welt.
 
Weil aber nicht die Ursache,  sondern die Wirkung entscheidend
 
ist,  um sinnvoll zu handeln, tut eine Wissenswende um 180° not.
 
  •   Grundlage unseres Forschens und Handelns kann nur
 
die  Funktionsweise des Universums  sein.
 
  •   Alles was geschieht, ist real und wirkungsgerichtet.
 
  •   Die Hoffnung auf die Logik  als Quelle der Erkenntnis
blockiert  Wissenschaffen,  Denken  und  Entscheiden.
 
 
 

Entdecken, wissenschaftlich zu denken

 
Wissenschaffen schafft zwei Arten von Wissen:
 
 •  Wissen, das aufzeigt,  WOZU
die Wirkung eines Geschehens gut
 
ist, welche Wirkung ein Geschehen hat.
 
 •  Wissen, das dazu verwendet werden
kann,  WOZU  es geschaffen worden ist.
 
Weil die Wirkung von Geschehen beobachtbar ist,
 
ist das  von uns geschaffene Wissen  überprüfbar.
 
Was uns bisher aber nicht bewusst geworden ist  ist, dass unser
 
Denken  außer  Wissenschaffen  noch drei weitere, funktional
 
grundverschiedene Funktionen wahrnimmt und zwar in JEDEM
 
Handeln. Das bedeutet, das wir außer  Wissen  entsprechend
 
den Funktionen des Denkens noch drei weitere Arten von Denkwerken unterscheiden:
 
RegelwerkeKreativwerke  und  Sprachwerke.
 
Wichtig ist zu verstehen,  dass wir Denkwerke mit
 
unterschiedlichen Funktionen auseinander halten müssen,
 
weil andernfalls ein heilloses Chaos entstehen würde.
 
Geschehen kann
 
 •  beliebig  entstehen und 
 
 •  beliebig  geschaffen werden.
 
Solange wir aber nicht verstehen,  dass
 
Beliebigkeit   die Grundgegebenheit des Universums ist
 
werden wir auch nicht verstehen, dass Existieren erfordert
 
festzulegen  WOZU.
 
Deshalb müssen wir allem
 
Denken,  Wissenschaffen  und  Forschen
 
ein  WOZU  als Bezugspunkt zugrunde legen.
 
Unserem Denken ist bis jetzt nicht bewusst geworden,
 
dass wir klar und deutlich unterscheiden müssen
 
 •  zwischen   Überprüfbarem  und  Nicht-Überprüfbarem
 
sowie
 
 •  zwischen  dem  WOZU  (Wirkung, Absicht, ...)
 
und dem  WARUM  (Ursache, Motiv, ...)
 
Ein kohärentes Verständnis von Allem ist möglich,
 
wenn wir   SETZEN / VEREINBAREN,
 
WOZU  das Verständnis dienen soll.
 
Wir haben bisher nicht wahrgenommen, dass alles
 
    was geschieht  und  was wir schaffen,
 
zwar ursachenbedingt, aber  wirkungsgerichtet  ist.
 
Sowohl die Funktionsweise des Universums
 
als auch die Funktionsweise unseres Gehirns
 
arbeiten  wirkungsgerichtet / wozugesteuert.
 
Weil das Geschehen des Universums wozugesteuert funktioniert,
 
müssen wir in der Forschung von der Wirkung ausgehen
 
und fragen, WAS diese Wirkung bewirkt hat.
 
In der Anwendungsforschung setzen wir schon immer das WOZU,
 
das erreicht werden soll und probieren dann,  Möglichkeiten
 
zu finden,  dies zu erreichen.
 
 

Die Freiheit des Denkens und Entscheidens ...
 
...  könnte viel größer sein, wenn wir dies wollten

 
Um so leben zu können, wie es uns richtig erscheint,
 
müssen wir unsere Welt und das Universum verstehen,
 
um es  nutzen/verwenden  zu können.
 
Was uns an diesem Verstehen hindert,  sind die Denkwerke,
 
die wir schon verinnerlicht haben, die wir aber nicht überprüfen
 
konnten, weil wir noch zu jung waren.
 
Aber wir können dies nachholen.
 
Nur nicht mit einer Rakete,  sondern nur mit einer Kutsche.
 
Unser Denken hat im Mittelalter den Entwicklungssprung
 
gemacht, ist vom Fußgänger zum Kutschgast geworden. Die
 
Straßen, die wir werden nehmen müssen, sind holprig und lehmig.
 
Aber die Fahrt lohnt sich. Es winkt ein Entwicklungssprung, der
 
es uns möglich machen wird, die eigene Entwicklung zu steuern.
 
 

Die Freiheit des Denkens und Entscheidens ...
 
...  setzt voraus, dass wir uns bewusst werden, dass ...

 
...  alles Geschehen ist.
 
...  Geschehen, das regelmäßig ist, existent bleiben kann.
 
...  existentes Geschehen funktional sein muss,
 
     um existent bleiben zu können.
 
...  jedes Handeln VIER Funktionen erfüllen muss,  ...
 
...  Wissenschaffen
 
...  Urteilen,  was kein Wissenschaffen ist.
 
...  Kreieren,  was kein Wissenschaffen ist.
 
...  Kommunizieren,  was kein Wissenschaffen ist.
 
...  wir für jede dieser vier Funktionen
 
     ein  WOZU  als  Sinn  SETZEN/VEREINBAREN  müssen.
 
Für jeden Handeln müssen wir ...
 
...  Wissen schaffen.
 
Wir müssen die Regelmäßigkeiten des Geschehens
 
entdecken  und  wirkungsgerichtet  verwenden.
 
...  Regeln vereinbaren,
 
wie wir miteinander umgehen wollen, um zum
 
Beispiel  den Bestand unserer Spezies zu sichern.
 
...  Werke kreieren  mit den Fähigkeiten
 
        BewusstheitKreativität  und  Intuition
 
die uns in der Evolution zugewachsenen sind  und
 
die uns ermöglichen neue  Verwendungsmöglichkeiten
 
für die entdeckten Regelmäßigkeiten zu schaffen.
 
...  Kommunizieren
 
Wir müssen in der Lage sein, die Denkwerke
 
aller vier Funktionalitäten darzustellen,
 
zu dokumentieren und miteinander auszutauschen.
 
 

Die Freiheit des Denkens und Entscheidens ...
 
...  ist in der Funktionsweise des Allgeschehens/Universums angelegt

 
 •  Die Grundlegende Gegebenheit (GG) allen Geschehens ist die
Beliebigkeit,  mit der immer neues Geschehen entstehen
 
oder geschaffen werden kann  mit der Chance,
 
 •  dass regelmäßiges Geschehen entsteht, das aufgrund
seiner Regelmäßigkeit  existent  bleiben kann.
 
 •  dass existentes Geschehen sich zu komplexerem
Geschehen verbinden kann (Evolution).
 
 •  dass komplexeres Geschehen  Geschehen steuern kann.
 
 •  dass komplexes Geschehen sich selbst steuern kann.
 
 •  Eine zweite Gegebenheit ist unabdingbar,  wenn
existent gewordenes Geschehen existent bleiben soll:
 
 •  Das neue Geschehen und das schon existente Geschehen
müssen zueinander passen, miteinander verträglich sein.
 
Funktionalität ≡ Sinnhaftigkeit  ist die unabdingbare
 
Gegebenheit allen Geschehens, um existent bleiben zu können.
 
 

Die Freiheit des Denkens und Entscheidens ...
 
...  bedarf des Wissens um unser Denken und Entscheiden

 
Ob wir nach der 'Wahrheit des Wissens' fragen, das 'Ende der Kunst'
 
bestreiten  oder  die  'Flucht aus der Beliebigkeit'  antreten wollen,
 
immer geht es um die  'Freiheit unseres Denkens und Entscheidens'.
 
Die Wissenschaftswissenschaft
 
hat sich zur Zeit verfangen in der Hoffnung, mit Logik
 
Wissen über unser Wissenschaffen schaffen zu können
 
(Düsseldorf Center for Logic and Philosophy of Science).
 
Die  'Freiheit unseres Denkens'  ist  die  Beliebigkeit,
 
die dem  Allgeschehen  (Universum)  immanent ist.
 
*  *  *
 
 
Eine Erkenntnis  ist  grundlegend:
 
ALLES  ist  funktional
 
Alles hat  einen  Sinn,  eine  Funktion,  ein  WOZU.
 
Die Neurowissenschaft sagt:¹)
 
"Warum wir allem einen Sinn verleihen, können wir nicht sagen.
 
 Sicher ist nur, dass wir dem Sinn nicht entkommen können.
 
 Wir sind darin gefangen."
 
Die WissenschaftsWissenschaft sagt:
 
Funktionalität ≡ Sinnhaftigkeit  ist die unabdingbare
 
Gegebenheit allen Geschehens, um existent bleiben zu können.
 
Es ist die einzig mögliche Funktionsweise des Allgeschehens.
 
Geschehen, die nicht zueinander passen, nicht miteinander
 
auskommen, geraten derart in Auseinandersetzung, dass
 
höchstens eines der Geschehen existent bleibt.
 
Anders ist Allgeschehen nicht möglich.
 
So können wir zum Beispiel
 
keinen Begriff bilden,
 
kein Urteil fällen,
 
kein Brücke bauen,
 
kein Lied komponieren
 
ohne ein WOZU zu setzen.
 
Es ist die  Funktion der Funktion,  die wir verstehen müssen,
 
um ein kohärentes Verständnis von Allem entwickeln zu können.
 
Denn es ist dieses Verständnis,  das wir unserem
 
Denken,  Wissenschaffen  und  Handeln  zugrunde
 
legen müssen,  um erfolgreich handeln zu können.
 
*  *  *
 
Alles Geschehen erfordert  Unterscheiden  und  Entscheiden.
 
Jedes Scheiden bedarf eines Kriteriums.
 
Dieses Kriterium kann nur aus dem hergeleitet werden, wozu
 
das Geschehen dienen soll,  was das Geschehen bewirken soll.
 
*  *  *
 
Wenn
 
wir die existentielle Bedeutung der Funktion der Funktion
 
erkannt haben,  wird es uns leicht fallen  zu erkennen,
 
dass  das menschliche Handeln in  JEDEM  Handeln
 
VIER  grundverschiedene Funktionen erfüllen muss.
 
Die Existenz dieser vier Funktionen ist leicht zu überprüfen,
 
denn unser Denken muss vier funktionsverschiedene
 
Denkwerke schaffen:
 
 •  Wissen  über die Funktionsweise naturgegebenen Geschehens.
 
 •  Regelwerke,  wie wir miteinander umgehen wollen.
 
 •  Kreativwerke,  um
naturgegebene Welten gestalten und neue kreieren zu können.
 
 •  Sprachwerke,  um  Denkwerke  darstellen,  dokumentieren
und  miteinander austauschen  zu können.
 
Die Unterscheidung dieser vier Grundfunktionen
 
menschlichen Handelns ist verbindlich, wenn
 
wir unserem Denken und Forschen eine sinnvolle,
 
wirkungsgerichtet Systematik zugrunde legen wollen.
 
*  *  *
 
Um unser Handeln steuern  und  unsere Welt gestalten zu können,
 
müssen wir herausfinden, wie unsere Welt  und  das Universum
 
funktionieren.  Denn wir wollen unser Handeln so steuern,
 
dass wir die von uns gesetzten Ziele auch erreichen.
 
Auch das Allgeschehen ist wirkungsgerichtetes Geschehen.
 
Die Überprüfung, ob das neue Geschehen mit dem vorhandenen
 
verträglich ist, findet in jedem Fall im Nachhinein statt.
 
Um neues Wissen zu schaffen, können wir Geschehen beliebig
 
initiieren,  um die Wirkung,  den Erfolg zu studieren.
 
Wir können neues Wissen aber auch aus dem Wissen generieren,
 
das wir schon geschaffen haben.
 
Die Regelmäßigkeit existenten Geschehens macht es möglich,
 
mit Wissen zu planen, wie wir unser Handeln steuern müssen,
 
um ein von uns gesetztes Ziel verwirklichen zu können.
 
 

Die Freiheit des Denkens und Entscheidens ...
 
...  muss Jeder für sich selber schaffen

 
Die Freiheit unseres Denkens wird eingeschränkt durch
 
die Vorstellungen, die wir während unseres Heranwachsens
 
von denen übernommen haben, die uns wohlgesonnen sind.
 
Es sind Vorstellungen, die wir nicht überprüfen konnten.
 
Diese Vorstellungen im Nachhinein zu überprüfen und
 
zu verändern, ist schwierig, weil wir nicht lernen konnten,
 
unser Wollen selbständig zu verwirklichen  und  weil wir die
 
Beziehung zu den Menschen nicht aufs Spiel setzen möchten,
 
an denen uns etwas liegt.
 
Wir treffen unsere Entscheidungen mithilfe der Kriterien,
 
die wir durch unsere Erziehung und/oder durch unsere Gene
 
verinnerlicht haben. (siehe: 48.21 und vor allem: 48.37)
 
*  *  *
 
Die arte-Dokumentation  "Das Rätsel unseres Bewusstseins"²)
 
zeigt bei gründlichem Studium auf, dass
 
die grundlegende Funktionsweise des Geschehens im Gehirn
 
der grundlegende Funktionsweise des Allgeschehens entspricht.
 
Der Titel der Dokumentation ist medienwirksam gewählt.
 
Der treffendere Titel wäre:
 
"Das Rätsel unseres Denkens und Entscheidens".
 
 
Alles ist Geschehen, ist in ständiger Veränderung begriffen.
 
Deshalb ist auch der Bezeichner "Bewusstsein" nicht wirklich
 
funktional gewählt. "Bewusstheit" ist verständlicher.
 
Wir können dies leicht überprüfen, wenn wir in der Dokumentation
 
diese beiden Bezeichner austauschen. Zum Beispiel bei  (11.42)³).
 
*  *  *
 
 
Dass unser Gehirn ein selbsttätiges Organ ist, kann man nicht
 
nur im arte-Beitrag finden (44.43)⁴),  sondern auch selbst erfahren:
 
So ist zum Beispiel das hier präsentierte Wissen über unser
 
Wissenschaffen, Forschen und Denken im Laufe von Jahrzehnten
 
weitgehend auf diese Weise entstanden.
 
Frei entscheiden zu wollen  bedeutet,  dass wir unsere
 
Entscheidungskriterien, die wir im Laufe unseres Lebens
 
verinnerlicht haben,  bewusst überprüfen und gegebenenfalls
 
über Bord werfen müssen.
 
Unser Entscheidungssystem muss in der Lage sein,
 
spontan zu reagieren. Deshalb ist es so, wie es ist.
 
Es liegt an uns, wenn wir nicht fremdbestimmt sein wollen,
 
unsere WOZUs zu überprüfen UND gegebenenfalls neue WOZUs
 
zu setzen, um dann auf Basis der neuen WOZUs neue
 
Entscheidungskriterien herzuleiten UND zu verinnerlichen.
 
Dies ist ein schwieriger und bitterer Prozess.
 
Aber nur dann, wenn wir ihn alleine gehen.
 
 

Die Freiheit des Denkens und Entscheidens ...
 
...  ist das Grundproblem unseres gemeinschaftlichen Handelns

 
Wenn jeder Einzelne in der Lage sein soll,
 
die naturgegebene Beliebigkeit als sein Recht wahrzunehmen,
 
um über sein Leben selbst zu entscheiden,
 
dann müssen wir unseren Heranwachsenden ermöglichen,
 
über ihr Lernen selbst zu entscheiden
 
und  auch selbst entscheiden zu wollen.
 
Denn unser Gehirn baut seine Entscheidungssysteme im Laufe
 
des Heranwachsens auf  und  bildet sie aus.
 
(48.21/48.37) + (50.05 - 50.59) + (54.35 - 56.41)
 
Wer das WOZU seines Lebens selbst bestimmen soll, darf nicht
 
durch Liebesentzug, Verbannung oder Todesdrohungen gezwungen
 
werden, sich fremden Willen zu unterwerfen.
 

 

Anmerkungen

 
 
¹)   "Das Rätsel unseres Bewusstseins"
 
Was weiß die Wissenschaft heute über unser Bewusstsein?
 
Wissenschaft - Gesundheit und Medizin
 
arte - 128520 - 16.03.2019 - 22:35:00 - 00:57:38
 
Neurowissenschaftlichen Studien über die
 
Entwicklung des menschlichen Bewusstseins
 
(/arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/057000/057400/057414-002-A_EQ_0_VA_04173699_MP4-1500_AMM-PTWEB_175gDKqom4.mp4) (herunterladen)
 
(/www.arte.tv/de/videos/057414-002-A/das-raetsel-unseres-bewusstseins/) (ansehen)
 

 

Weiterführend

 
•  Das  Universum  und  das  Wissenschaffen   •
 

 

Dokumentation

 

²)  Niederschrift der arte-Dokumentation
 
     "Das Rätsel unseres Bewusstseins"

 
Doch lässt sich das Bewusstsein beobachten, so wie wir
 
Vögel in einer Tierdokumentation betrachten? (01.00)
 
Das Bewusstsein oder das, was man Geist nennt, ist letztendlich
 
die biologische Fähigkeit, im Gehirn eine immer differenzierte
 
Vorstellung von der Außenwelt zu entwickeln. (05.00)
 
Um den Ursprung des Geistes zu verstehen, müssen
 
wir uns zunächst das  Vorstellungs-,  Interpretations-  und
 
Rekonstruktionsvermögen unseres Gehirns bewusst machen. (05.17)
 
Was wir sehen, ist ein ständige Rekonstruktion der äußeren
 
Realität.  Mit optischen Täuschungen lässt sich
 
das Bewusstsein beliebig täuschen. (05.42)
 
Dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass unser Gehirn extrem
 
komplexe Berechnungen anstellt, bevor wir bewusst auf eine
 
Information zugreifen können. (6.30)
 
Was wir sehen, ist eine ständige Rekonstruktion
 
der äußeren Realität. (08.06)
 
... dass wir die Realität wahrnehmen und
 
nicht seine Interpretation (08.21)
 
Wie lässt sich nun das Rätsel
 
von der Entstehung des Bewusstseins lösen? (08.29)
 
Viele Systeme im Gehirn sind auf die Speicherung von
 
Informationen spezialisiert. ...  Zwischen diesen gab
 
es ursprünglich keine Kommunikation. (11.33)
 
 
³) Nach unserer Theorie besteht die Aufgabe des
 
Bewusstseins darin, diese Information zu teilen, also
 
für alle kortikalen Systeme verfügbar zu machen. (11.42)
 
Diese Schichten bestehen teilweise aus unserer Realität,
 
aber auch aus Gedanken, Annahmen und Wertesystemen,
 
die wir uns zu eigen machen, um den
 
Erwartungen der Welt zu entsprechen
 
und um geliebt zu werden.
 
Das ist die Triebfeder, das Bedürfnis, geliebt zu werden.
 
Deswegen entwickeln wir all diese Schichten. (16.50)
 
Letztendlich ist
 
das Bewusstsein eine Art ständiger Selbstreflexion.
 
Natürlich hängt das von unseren Wahrnehmungen und
 
damit von unseren Sinnen ab. (17.45)
 
Aber unsere Sinne empfangen nur das, was mit unseren
 
bereits gespeicherten Informationen übereinstimmt.
 
Es ist also eine Art Filter. (17.53)
 
Wir sind ständig damit beschäftigt,
 
uns selbst etwas zu erzählen. Wir erzählen uns eine Geschichte,
 
um unsere eigene Geschichte zu leben. (18.04)
 
Wobei uns nicht unbedingt bewusst ist,
 
dass es sich um eine Geschichte handelt. (18.08)
 
Wir sind eine fabulierende Spezies.
 
Wir fabulieren auf eine sehr kindliche Weise und
 
schaffen uns so, mit genau denselben Mitteln,
 
die auch Romanautoren einsetzen,
 
die Fiktion unseres Lebens. (18.46)
 
Unser Bewusstsein beinhaltet unsere Vorstellung
 
von der Welt in der wir leben.  Sie entwickelt sich
 
in unserem subjektivem Leben wie eine Geschichte. (19.30)
 
Wir sehen die Bilder  und  in uns entsteht die Geschichte.
 
Warum wir allem einen Sinn verleihen,
 
kann ich nicht beantworten. Sicher ist nur,
 
dass wir dem Sinn nicht entkommen können.
 
Wir sind darin gefangen. (20.22)
 
Der Sinn liegt in der Diskrepanz zwischen
 
der Realität und unserer Vorstellung. (20.33)
 
Im Laufe eines Tages unterbrechen wir unsere innere
 
Geschichte immer wieder. Schweifen ab und beginnen von Neuem.
 
Wir mögen wachen oder schlafen, aufmerksam oder
 
geistesabwesend sein. Unser Bewusstsein wechselt mühelos
 
von dem einen Zustand in den anderen. (21.06)
 
Doch manchmal funktioniert dieser fast unmerkliche Übergang
 
nicht mehr und unsere innere Geschichte wird ausgelöscht.
 
Etwa bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen. (21.24)
 
Wie kommt es, dass ich ein Bewusstsein habe?
 
Wie lässt sich das erklären?
 
Ist das nichts weiter als eine neuronale Aktivität?
 
Wo lässt es sich lokalisieren?
 
Ist das Bewusstsein nur dieser Dialog,
 
den ich in diesem Moment mit mir selbst führe? (21.47)
 
Nein, wir können das Bewusstsein nicht darauf reduzieren,
 
dass wir über eine Sprache verfügen und kommunizieren können.
 
(21.54)
 
Das Leben erzeugt das Bewusstsein.
 
(Töne vorspielen/Reaktion mit Elektroenzephalogramm beobachten)
 
Hinter diesem Test steht der Gedanke,
 
dass unser Bewusstsein immer etwas registriert. (26.28)
 
Sie werden sich subjektiv bewusst,
 
dass der fünfte Ton anders ist. (26.58)
 
Wird eine Reaktion sichtbar, bedeutet dies,
 
dass der Patient über ein Bewusstsein verfügt. (27.21)
 
Das ist die Signatur des Bewusstseins. (27.51)
 
{ Mailänder Forscher hat Bewusstseinsmesser entwickelt. }
 
Im Tiefschlaf schwindet das Bewusstsein. (28.30)
 
Wir möchten wissen, was geschieht,
 
wenn das Bewusstsein schwindet. (29.06)
 
{ Ein waches, bewusstes Gehirn hat ein
 
  komplexeres Verhalten als ein schlafendes. (32.34) }
 
Mit Hilfe dieses Verfahrens, sind die Wissenschaftler
 
nun in der Lage, das Phänomen des Bewusstseins
 
rein mathematisch zu berechnen. (32.42)
 
Wir können das Bewusstsein zwar noch nicht erklären, aber
 
wir können die Komplexität seines Echos messen. (32.51)
 
Dieses Echo ist die Musik des Bewusstseins.
 
Es ist der Widerhall eines wunderschönen Gebäudes,
 
einer Kathedrale, in der sich das Echo ausbreitet. (33.03)
 
Es ist Ausdruck eines Potentials,
 
eines fabelhaften Stücks Materie. (33.09)
 
Wenn wir tief und traumlos schlafen,
 
ist unsere Gehirnaktivität wenig komplex.
 
Doch was geschieht, wenn wir träumen? (33.27)
 
Während unser schlafendes Gehirn die Außenwelt nicht
 
wahrnimmt,  erzeugt es aus unbewussten Erinnerungen
 
Personen oder gänzlich unbekannte Landschaften. (33.33)
 
In was für einem bewussten oder unbewussten Zustand
 
befinden wir uns, wenn wir träumen?
 
{ Dass Träume aus dem Unterbewusstsein kommen,
 
  ist eine grobe Vereinfachung.
 
}
 
Denn Träumen ist ein bewusster Zustand. (34.13)
 
Ich habe nach einem Weg zur Erforschung
 
des Bewusstseins gesucht. Das war 1978. (34.40)
 
Damals hatte ich ein paar verblüffende Klarträume,
 
in denen ich mich genauso präsent fühlte,
 
wie hier jetzt im Wachzustand. (34.58)
 
{ Steven Laberge }  Er hat festgestellt, dass das Bewusstsein
 
nur eine Art besonderer Traum ist. (35.45)
 
Wie funktioniert das Träumen? (35.52)
 
Im REM-Schlaf ist das Gehirn eingeschaltet.
 
Es ist voll aktiviert und erzeugt daher
 
ziemlich reale Bilder. (36.00)
 
Man könnte sagen, dass die Wahrnehmung ein realer Traum ist,
 
bei dem die Wahrnehmung
 
mit der physischen Realität übereinstimmt. (36.58)
 
Ein Traum hingegen ist eine freie Wahrnehmung,
 
ohne die Einschränkungen der Realität.
 
Träume unterliegen weder den Gesetzten der Physik,
 
noch gesellschaftlichen Zwängen,
 
sondern entstehen nur aus uns selbst heraus. (37.14)
 
Wenn wir nicht träumen würden, wären wir wahrscheinlich
 
viel engstirniger, weniger kreativ und nicht so flexibel
 
in Bezug auf die Realität. (37.34)
 
Träume sind bizarr. Denn
 
im Traum geschehen oft sinnlose Dinge.
 
Das Bizarre ist die andere Seite der Kreativität. (37.43)
 
Das Bewusstsein ist ein Traum.  Wir schaffen uns
 
unsere eigene Vorstellung von der Realität.
 
Wir sitzen alle in Platons Höhle  und  diese Höhle ist
 
unser Schädel. Wir sind in diesen Schädel eingesperrt und
 
können nichts anderes sehen, als diese Bilder, die auf die
 
Leinwand unserer Augen und Sinne projiziert werden. (38.17)
 
Das Bewusstsein ist das Reich der Illusionen.
 
Wenn wir träumen, haben wir das Gefühl, dass unser Geist
 
aus unserem Körper entweicht.  Bedeutet dies,
 
dass unser Bewusstsein rein geistiger Natur ist? (38.44)
 
Welche Rolle spielt der Körper in unserem Bewusstsein?
 
Ist das Bewusstsein, das wir von uns selbst haben,
 
nicht auch nur eine Illusion?
 
Unser Bewusstsein bezieht sich im allgemeinen
 
auf unseren Körper. Wenn Sie sich fragen, wo sie sind,
 
werden sie sich mit ihrem Körper gleichsetzen. (39.07)
 
Und wenn wir überlegen, wo genau wir in unserem Körper sind,
 
neigen wir nicht dazu, uns mit der Spitze des kleine Fingers
 
zu identifizieren. Je näher wir aber dem Kopf kommen,
 
desto stärker wird das Gefühl, dass
 
dies der Ort ist, mit dem wir identisch sind. (39.21)
 
Wie kommt es, dass wir uns als ein Ich wahrnehmen, das
 
die Welt erlebt  und  das im Inneren unseres Körpers wohnt?
 
Das ist immer noch ein Rätsel. (39.43)
 
Wie kann diese unförmige Masse Gehirngewebe,
 
die wir in Händen halten können, ein menschliches Wesen
 
sein mit all seinen Erinnerungen und Erfahrungen,
 
mit einer Persönlichkeit und eine Moral beinhalten? (39.57)
 
Unsere bewusste Wahrnehmung der Welt und unseres Körpers
 
ist in Wirklichkeit eine Schöpfung unseres Gehirns. (43.15)
 
Bewusstsein und Körper sind nicht vom Denken getrennt.
 
Unser Körper und unser Bewusstsein sind
 
untrennbar miteinander verbunden. (43.28)
 
Für die Wissenschaft werden Gedanken und Gefühle
 
nicht von einem immateriellen Geist,
 
sondern vom Körper, insbesondere vom Gehirn erzeugt. (43.58)
 
Demnach wäre jeder kleinste Wunsch, jede unserer Entscheidungen
 
in den Windungen unseres Gehirns vermerkt in Form eines Codes,
 
den es noch zu entschlüsseln gilt.
 
Doch es bleibt die Frage, wer trifft unsere Entscheidungen? (44.10)
 
 
⁴) In der Schule habe ich nur zum Spaß komplizierte Mathematik-
 
und Physik-Aufgaben gelöst.  Wenn ich mal nicht mehr weiter
 
wusste,  war es oft hilfreich,  etwas ganz anderes zu tun.
 
Denn dann kam ich plötzlich auf die Lösung.
 
Das faszinierte mich so sehr, dass ich mich fragte,
 
wer rechnet da eigentlich?
 
Wer findet die Lösung der Aufgabe? (44.43)
 
John-Dylan Haynes,
 
Bernstein Center for Computational Neuroscience, Berlin.
 
In Berlin sucht JDH nach der Hirnsignatur des Freien Willens.
 
{ Vorhersagen können }, noch bevor dieses das Gefühl hat,
 
eine Wahl getroffen zu haben. (45.34)
 
Die Hirnsignatur dieser absolut folgenlosen Entscheidung
 
ist verblüffend.
 
Die Entscheidung lässt sich auf Basis
 
der Gehirnaktivität vorhersagen.
 
{ Die, dieser Aussage zugrunde liegenden Annahmen/Modelle
 
  sind wahrscheinlich falsch: Die Entscheidung ist schon
 
  getroffen. Was wir an den Voxels erkennen können,
 
  ist eben dieses.
 
  Unsere Vorstellungen, wie Entscheiden funktioniert,
 
  sind noch etwas naiv.
 
}
 
Bis zu 7 Sekunden bevor die Testperson selbst das Gefühl hat,
 
sich entschieden zu haben. (46.25)
 
Im Gehirn der Testpersonen haben wir zwei Regionen
 
gefunden, mit deren Hilfe wir die Entscheidungen
 
voraussagen können. (46.40)
 
{ Die Wortwahl "voraussagen" ist falsch:  'ablesen' können! }
 
Bei Betrachtung der Voxel, ..., fällt auf, dass
 
jeweils verschiedene Voxel aufleuchten,
 
wenn die Testperson kurz davor ist,
 
auf den linken oder auf den rechten Knopf zu drücken.
 
Wir können also anhand des MRT-Signal bereits feststellen,
 
welche Entscheidung die Testperson treffen wird. (47.01)
 
{ Wieder ist die Wortwahl falsch, auch wenn diesmal der
 
  Bezeichner "feststellen" verwendet wird. Der Forscher
 
  spricht wieder von "Entscheidung .. treffen wird".
 
  Er könnte genauso gut formulieren: "getroffen hat".
 
  Es wird eine Annahme zugrunde gelegt, statt von der
 
  Beobachtung auszugehen und unsere Annahmen
 
  entsprechend zu korrigieren.
 
  Diese Annahmen bestimmen auch die Wahl der Worte.
 
  Das Problem: Die Worte bringen eine Bedeutung mit:
 
  Besser: Schleppen eine Bedeutung mit ein.
 
  'bewusst' wird gleichgesetzt mit konkreten Gehirnaktivitäten,
 
  die von den Forschern als 'bewusst' eingestuft wurden.
 
  Die Frage ist, welches WOZU das haben soll, was wir
 
  als 'Bewusstsein' / 'Bewusstheit'(???) ansehen wollen.
}
 
In diesem Fall hat das Bewusstsein
 
keinerlei kausalen Einfluss auf den Vorgang. (47.08)
 
{ Hier wird sehr deutlich, dass das wissenschaffende Denken
 
  noch von der Kausalität des Geschehens ausgeht.
 
  Weil alles Geschehen funktional ist, dürfte auch das,
 
  was in unserem Gehirn abläuft, funktional sein.
 
}
 
Möglicherweise hält es das Ereignis nur im Gedächtnis
 
oder dient allein der Information.
 
Oder gibt es ein  bewusstes  Ich, das in der Lage ist,
 
unsere unbewussten Mechanismen zu beeinflussen? (47.42)
 
Wenn Sie mit Willensfreiheit die naive Annahme meinen, dass wir
 
eine Entscheidung unabhängig von unserem Gehirn treffen können,
 
dann ist ziemlich klar, dass es nach derzeitigem Forschungsstand
 
keine Willensfreiheit gibt. (48.00)
 
Das Gefühl der Freiheit ist zum Teil
 
eine Konstruktion unseres Gehirns. (48.09)
 
{ Das  'Gefühl der Freiheit'  kann man auch verstehen als
 
  die Intuition/unbewusste Erfahrung, dass wir selbstbestimmt
 
  entscheiden könnten, wenn . . .
 
}
 
Wir treffen unsere sogenannten 'Freien Entscheidungen'
 
mithilfe der Schaltkreise in unserem Gehirn und auf der Basis
 
unserer Wertesysteme, die durch unsere Gene und
 
durch unsere Erziehung bestimmt werden. (48.21)
 
{ Stanislas Dehaene, Neurospin / Inserm CEA, Saclay }
 
Es wäre falsch anzunehmen, dass wir
 
über eine zusätzliche Entscheidungsebene verfügen.
 
Nein. Unser Bewusstsein unterliegt Entscheidungen,
 
die wie die Spitze eines Eisbergs aus den Tiefen
 
unserer Schaltkreise herausragen. (48.37)
 
Etwas 90 bis 98% unserer Hirnaktivität läuft unbewusst ab. (48.50).
 
Das, was wir für unseren Freien Willen halten,
 
entscheidet sich größten Teils unbewusst.
 
Doch dies bedeutet nicht, dass unser Bewusstsein überhaupt
 
keinen Einfluss auf unsere unbewussten Prozesse hätte. (49.09)
 
Unser Gehirn ist eine biologische Maschine, die sich
 
erstaunlicherweise durch ihre eigene Arbeit verändert.
 
Je öfter uns eine Information im Kopf herum geht, desto
 
tiefer gräbt sie sich in unsere Synapsen ein. (49.28)
 
Diese unbewussten Wege sind der Boden,
 
auf dem unsere Gedanken gedeihen. (49.39)
 
Die Aufgabe unseres Gehirns dient dem Erzeugen von Gedanken,
 
so wie die Lunge der Atmung dient. Es tut das von ganz allein,
 
ohne dass wir uns damit befassen.  Das Problem ist, dass
 
die Arbeit meines Gehirns von meinem Temperament, meinem
 
genetischen Erbgut und meiner Vergangenheit bestimmt wird.
 
Mein freier Wille, meine Fähigkeit zu Entscheidungen
 
und meine Werte kommen dagegen nur selten zum Zuge. (50.05)
 
Aber je achtsamer ich die Vorgänge in mir selbst wahrnehme,
 
desto bewusster lebe ich und desto freier bin ich. (50.22)
 
Schon 1992 zeigten erste Studien, dass Psychotherapie
 
die funktionale Dynamik des Gehirns verändern kann. (50.26)
 
Das ist ein historisches Datum, denn das waren erste Beweise
 
dafür, dass sich allein durch Psycho- und Verhaltenstherapien
 
die Funktion eines Organs, des Gehirns verändern lässt.
 
Meditation hat genau denselben Effekt. (50.59)
 
Das mag von außen betrachtet wie Zauberei erscheinen,
 
ist aber nur logisch { gemeint: funktional }.
 
Das Gehirn ist ein Organ wie jedes andere.  Wenn ich
 
meine Muskeln regelmäßig trainiere, werde ich kräftiger.
 
Und so entwickelt auch das Gehirn durch regelmäßiges Training
 
bestimmte Fähigkeiten. (51.16)
 
Doch wie kann
 
unser Bewusstsein unsere Hirnfunktionen beeinflussen?
 
In welchem Maße lässt sich der kleine Anteil Freiheit
 
vergrößern, den uns unser Bewusstsein gewährt? (51.44)
 
Matthieu Ricard, Buddhistischer Mönch und Zellbiologe,
 
ist einzigartig:
 
Denn er ist einerseits Doktor der Molekularbiologie,
 
andererseits war er über 30 Jahre lang Schüler
 
einiger der größten Meister des tibetischen Buddhismus.
 
Er hat an die 50.000 Stunden meditiert, und kann sich
 
in verschiedene Bewusstseinszustände versetzen. (52.24)
 
Uns interessiert hier der Zustand der Offenen Präsenz.
 
. . .
 
Unser Gehirn kann also seine eigene Funktionsweise verändern.
 
Und das allein durch die Kraft der Gedanken. (54.17)
 
Die Wissenschaft entdeckt allmählich,
 
dass bestimmte geistige Übungen sich
 
nachweislich auf unser Gehirn auswirken, so dass es
 
seine Struktur und seine individuelle Funktionsweise verändert.
 
(54.35)
 
Doch wo befindet sich das Kontrollzentrum,
 
das solche Veränderungen bewirkt?
 
Warum ist es so schwer zu finden? (54.50)
 
Es gibt kein isoliertes Ich, es gibt kein Kontrollzentrum.
 
Da sind sich die Neurowissenschaftler vollkommen einig.
 
Es gibt nur den Bewusstseinsfluss, der ständig in Bewegung ist,
 
ein Erfahrungsfluss, bei dem jeder Moment den Zustand
 
im nächsten Moment bestimmt. (55.07)
 
Und die Gesamtheit meiner vergangenen Erfahrungen bewirkt,
 
dass mein gegenwärtiger Zustand
 
die Geschichte dieses Kontinuums widerspiegelt. (55.14)
 
An Einiges erinnere ich mich, an anderes nicht.
 
Aber daraus ergibt sich der gegenwärtige Zustand
 
dieses Kontinuums. Das ist alles. (55.22)
 
Natürlich ist unser Bewusstsein mit der biologischen Aktivität
 
unseres Körpers und der Welt, die uns umgibt, verbunden.
 
Doch ein kleiner Handlungsspielraum bleibt uns. (55.49)
 
Wir können die Geschichte verändern, die wir
 
uns selbst über uns selbst erzählen. (55.53)
 
Um der Welt einen Sinn zu verleihen, ersinnt unser Gehirn
 
Kategorien und Grenzen.  Wir sehen
 
das Meer auf der einen und den Sand auf der anderen Seite.
 
Doch aus der Nähe betrachtet löst sich diese Grenze auf.
 
Wo beginnt das Meer? Wo endet der Strand? (56.20)
 
Wo beginnt das Bewusstsein und wo endet es. (56.25)
 
Es gibt kein isoliertes Ich,
 
das getrennt von der Welt Entscheidungen trifft.
 
Sondern nur ein Netz äußerst komplexer Verbindungen. (56.41)
 
Unser Bewusstsein ist
 
eine ebenso kollektive wie individuelle Geschichte,
 
die von der Komplexität der Welt erzählt.  Inmitten der
 
wunderbaren Vielfalt vieler Milliarden unbewusster Phänomene.
 
(56.58)
 
{ Wer sagt denn, dass Entscheidungen
 
  von einem "Bewusstsein" getroffen werden?
 
  Wahrscheinlicher ist, dass wir
 
  sowohl unsere Entscheidungsstruktur, die "Schaltkreise",
 
  aufbauen und umbauen können,
 
  als auch den Ablauf der Entscheidungsfindung
 
  beeinflussen können.
 
}