Eine Einsicht ist nicht mehr aktuell dargestellt:
Unsere Denken übt vier Funktionen aus, die hier
zunächst als 'Kategorien des Wissens' bezeichnet wurden.
Es sind vier grundverschiedene Funktionen,
die von uns im Handeln intergriert werden.
Unser Denken ist daher auch in der Lage vier funktional
unterschiedliche Produkte zu schaffen, die aber nicht
miteinander verarbeitet werden können und dürfen.
Sehr geehrte Bildungspolitiker,
Wissen über Wissenschaffen ist
DIE Voraussetzung für einen funktionalen Bildungskanon.
Dies ist leider nicht Allgemeingut, weil die Wissenschaftstheorie
bisher kein anwendbares Wissen bereitgestellt hat.
Ich habe mich bereits während meines Studiums sehr intensiv mit
dem Thema "Wissenschaffen" befasst und 2008 die Grundlegung einer
anwendbaren Wissenschafts- und Wirtschaftstheorie publiziert.
Diese und weitere Veröffentlichungen sind frei zugänglich, z.B.:
• Wissenschaffen über Wissenschaffen
(www.wissenswissenschaft.de/a000_wissenschaffen-ueber-wissenschaffen.htm)
Lernen ist eine Form des Wissenschaffens.
Wenn Wissenschaffen (Lernen und Forschen) keine Funktion hat,
ist alles Bemühen sinnlos.
Was unser Bildungskanon bisher noch nicht "entdeckt" hat, ist,
dass es vier verschiedene Kategorien von "Wissen" gibt und dass
alle vier für jedes Handeln erforderlich sind. Aber: Alle vier
müssen unterschiedlich gewonnen, überprüft und angewendet werden.
Dies wird sofort verständlicher, wenn man die Kategorien sieht:
1. Kreativ-Wissen (Musik, Malerei, ..: Nicht die Techniken,
sondern die Inhalte)
2. Wissen über Werte (Grundrechte, Verfassungen, ...)
3. "Dokumentationswissen" (Sprache, MessSysteme)
4. Wissen über die Realität (Astronomie, Physik, ... Medizin)
Man versteht eigentlich sofort, dass dies "kategorial"
unterschiedliche Gegebenheiten sind, die nicht auf die gleiche
Weise "behandelt" werden können.
Ich denke, wichtig wäre zu erkennen, dass
gerade die ersten beiden Kategorien das ausmachen,
was den Menschen aus allem Gegebenen "heraushebt".
Ein kurzes Nachdenken reicht: Das Gewicht unserer
Bildungsbemühungen liegt auf den "nützlichen" Kategorien 3 und 4.
Wir müssen von Grund auf neu darüber nachdenken, WAS "gelernt"
werden sollte.
Und wir müssen von Grund auf darüber nachdenken, WIE "gelernt"
werden sollte.
Jeder Mensch ist naturgegeben - wie jedes andere Leben auch -
motiviert, sich Wissen zu schaffen, weil davon sein Überleben
abhängt.
Wenn wir wollen, dass Menschen vernunftkontrolliert handeln, dann
müssen wir allen Menschen die Möglichkeit bieten, sich das Wissen
zu schaffen, das sie interessiert und von dem sie glauben, dass
sie es "brauchen".
Jedes Argument dagegen hält keiner Überprüfung stand:
Weil die Ziele, von denen jene Argumente ausgehen,
nicht dieselben sind, die wir für uns
- auch in unserer Verfassung - gesetzt haben:
Selbstbestimmung.
Wichtig ist zu erkennen, dass WIR mit unseren Anforderungen und
mit unseren Angeboten das Verhalten der Lernenden prägen.
Mir ist bewusst, dass die Realisierung so grundlegender und neuer
Ideen auf starke Widerstände stoßen wird. Ich war entweder
selbständiger Unternehmer oder engagierter Lehrer in NRW. Und
mein Leben lang politisch engagiert.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Josef Heck
Wissenschaffen und Handeln